Morddrohungen und Anfeindungen
Jetzt eskaliert der tragische Fall um gedopte Walijewa (15)

Der Dopingfall rund um Kamila Walijewa nimmt unschöne Züge an. Britische Journalisten berichten von Morddrohungen und Anfeindungen. Unterdessen gerät das Umfeld des russischen Eiskunstlauf-Wunderkinds ins Visier.
Publiziert: 12.02.2022 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2022 um 13:36 Uhr
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Am Freitag ist Kamila Walijewas (15) positive Dopingprobe aus dem Dezember veröffentlicht worden.
Foto: ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
CAS verhandelt Fall Waljewa am Sonntag und entscheidet am Montag

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) verhandelt den Doping-Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Waljewa am Sonntag. Demnach soll eine Anhörung via Video-Konferenz stattfinden, wie der CAS mitteilte. Über den Entscheid des Eilverfahrens soll am Montag informiert werden. Dabei geht es auch um das Startrecht für die Topfavoritin im Einzel, das am Dienstag beginnt.

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) verhandelt den Doping-Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Waljewa am Sonntag. Demnach soll eine Anhörung via Video-Konferenz stattfinden, wie der CAS mitteilte. Über den Entscheid des Eilverfahrens soll am Montag informiert werden. Dabei geht es auch um das Startrecht für die Topfavoritin im Einzel, das am Dienstag beginnt.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ruft im Fall der unter Dopingverdacht stehenden Eiskunstläuferin Kamila Walijewa (15) zu mehr Besonnenheit auf. «Nehmt eine Beruhigungspille», rät Sprecher Mark Adams an der täglichen Pressekonferenz in Peking. Reporter des Branchenportals «insidethegames», das die Story über den positiven Test Walijewas zuerst veröffentlichte, hatten zuvor von Morddrohungen berichtet. Zudem sollen russische Journalisten sie bis in die Kantine des Pressezentrums der Spiele verfolgt haben.

«Ich bitte alle, die olympischen Werte des gegenseitigen Respekts zu achten», fügt Adams hinzu. Es sei nicht «akzeptabel», dass die Kontroverse um die Team-Olympiasiegerin aus Russland in «Drohungen und Gewalt» ausarte. Dabei will Adams keine Partei ergreifen. «Ich werde niemanden hervorheben. Die Gemüter sind im Moment aufgeheizt», sagt er.

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Entscheidung bis am Dienstag

Am Freitag war Walijewas positive Dopingprobe aus dem Dezember veröffentlicht worden, vier Tage nach ihrem Sieg mit der russischen Mannschaft bei den Winterspielen in China. Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada hatte ihre Suspendierung aufgehoben, das IOC und die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada legten Einspruch ein. Der Sportgerichtshof CAS soll bis zur Einzelkonkurrenz am Dienstag eine Entscheidung über Walijewas Startrecht treffen.

Derweil rückt das Umfeld des Teenagers in den Fokus. Die Rusada kündigte eine «Untersuchung» gegen die Betreuerinnen und Betreuer der Athletin an, Adams sagte, das IOC würde solch ein Vorgehen auch von der Wada «begrüssen».

Trainerin wird ins Visier genommen

In Russland gerät unterdessen Walijewas Trainerin Eteri Tutberidse (47) in den sozialen Netzwerken unter Druck. Der Hashtag «Schande über Tutberidse» ist bei Twitter in Russland tausendfach geteilt worden. Tutberidse ist für ihre harten Trainingsmethoden bekannt.

Bereits am Freitag hat die ehemalige Schweizer Weltklasseläuferin Sarah van Berkel (37) das Wunderkind in Schutz genommen. «Für mich ist dies nicht einfach ‹noch ein weiterer Dopingfall›», schreibt van Berkel. «Denn es handelt sich bei ihr um ein erst 15 Jahre altes Mädchen, welches in meinen Augen von ihrem ganzen Team im Stich gelassen wurde.» (AFP/smi)

Dopingjäger Tygart sieht schwere Versäumnisse

Die Verzögerungen bei der Analyse des Dopingtests der Eiskunstläuferin vom Dezember «hätten nie passieren dürfen», sagt der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur Usada, Travis Tygart, bei «Yahoo Sports».

Der positive Befund auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin ist nach Angaben der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada erst am 7. Februar, also kurz nach dem olympischen Team-Wettbewerb, vom Stockholmer Testlabor übermittelt worden. Dies sei «unentschuldbar» und ein «katastrophaler Fehler des Systems», schimpft Tygart.

Die Rusada hatte die aktuelle Corona-Situation und erkranktes Laborpersonal als Gründe für die Verzögerungen bei der Auswertung des Tests genannt. Das glaube er nicht für eine Sekunde, versicherte Tygart. «Schickt es doch an ein anderes Labor, wenn so etwas auftritt», fügt der Doping-Ermittler hinzu, der einst auch den Radstar Lance Armstrong (50) überführt hat.

Die Verzögerungen bei der Analyse des Dopingtests der Eiskunstläuferin vom Dezember «hätten nie passieren dürfen», sagt der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur Usada, Travis Tygart, bei «Yahoo Sports».

Der positive Befund auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin ist nach Angaben der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada erst am 7. Februar, also kurz nach dem olympischen Team-Wettbewerb, vom Stockholmer Testlabor übermittelt worden. Dies sei «unentschuldbar» und ein «katastrophaler Fehler des Systems», schimpft Tygart.

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