Das letzte Ticket für die Frauen-Abfahrt vom Dienstag (4 Uhr) geht an Joana Hählen. Sie fährt Bestzeit und jubelt im Ziel. Wie Swiss Ski wenig später auf Twitter mitteilt, komplettiert die Bernerin das Quartett für die Abfahrt. Damit ist auch klar, dass Michelle Gisin aussen vor bleibt. Möglich ist allerdings auch, dass man der Engelbergerin eine Pause gönnt, bevor sie am Donnerstag zur Titelverteidigung in der Kombination angreift.
Die restlichen drei Startplätze waren bereits vergeben: Lara Gut-Behrami, Corinne Suter und Jasmine Flury müssen sich im Abschlusstraining nicht um die gefahrenen Zeiten kümmern. Dennoch erstaunt es, dass Super-G-Olympiasiegerin Gut-Behrami 2,82 Sekunden auf die Bestzeit von Joana Hählen verliert. Die Tessinerin ist trotz angriffiger Fahrt in keinem Abschnitt schnell, sie verpasst auch ein Tor. Wahrscheinlich versuchte sie etwas beim Setup. Die gute Nachricht: Nun weiss Gut-Behrami, worauf sie in der Abfahrt nicht vertrauen sollte.
Während Corinne Suter (+1,37 Sekunden) nur mässig auf Touren kommt, fliegt Jasmine Flury bei einer Linkskurve in Haituo Bowl heftig ab und landet in den Fangnetzen (Video oben). Immerhin: Sie bleibt unverletzt.
Endlich die Erlösung für Hählen
Alles andere als ein Ticket für Hählen wäre brutal gewesen. Denn sie scheiterte bereits bei den letzten beiden Grossanlässen (Olympia 2018, WM 2021) in den Qualifikationen und musste ohne Rennen heimreisen. Für den letzten Startplatz hat sie alles gegeben: «Es ist eine riesige Erleichterung, es war wie ein Rennen für mich. Ich wollte es mir selber beweisen, dass ich mit Druck umgehen kann. Ich denke, meine Chancen auf das Ticket sind nicht so schlecht. Ich kann nicht mehr tun, als Bestzeit zu fahren», so Hählen im SRF. Da wusste sie noch nichts von ihrem Glück.
Damit müss die junge Noémie Kolly (+1,29) und Priska Nufer (+0,73), die im ersten Training noch Bestzeit fuhr, zeigte zwar auch im dritten Training eine starke Leistung – aber eben, deutlich weniger schnell als Hählen.
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