Kaillie Humphries (36) schreibt diese Woche mit ihrem Triumph im Monobob-Rennen Olympia-Geschichte – diese Kategorie ist erstmals olympisch. Aber der Sieg der Amerikanerin ist noch aus einem anderen Grund historisch: Humphries ist die erste Frau, die für zwei verschiedene Nationen Olympia-Gold holt.
2010 und 2014 siegte sie für Kanada, nun für die USA. Aber dahinter steckt eine traurige Geschichte. Humphries flüchtete 2018 aus ihrer Heimat. Sie erhob schwere Vorwürfe gegen Kanadas Bob-Trainer und Ex-Olympia-Silbergewinner Todd Hays (52). Der Bob-Star aus Calgary reichte eine Belästigungsklage ein. Es ging um psychischen und verbalen Missbrauch durch den Coach.
Der Fall ist bis heute hängig, Hays ist nach wie vor Kanadas Cheftrainer, er hat sich zu den Vorwürfen nie geäussert.
Verbal vor Zuhörern niedergemacht
Gemäss Gerichtsakten habe Hays die Pilotin über eine Stunde lang an einem öffentlichen Ort, wo andere Personen zuhören konnten, mit verbalen Beleidigungen persönlich und beruflich so sehr attackiert, dass Humphries in Tränen ausgebrochen sei.
Ein paar Wochen nach Auftauchen der Vorwürfe fand die damals zweifache Olympiasieger ihre ganze Bob-Ausrüstung mitten auf der Strasse bei Calgarys Eiskanal vor. Humphries pausierte danach im Winter 2018/19, fährt keine Rennen mehr.
Sie sagte: «Um die bestmögliche Leistung zu bringen, muss ich mich sicher fühlen. Doch das ist im kanadischen Bobverband nicht mehr der Fall.» Doch die am ganzen Körper tätowierte Kanadierin findet eine Lösung. Sie fährt ab 2019 für die USA, die Heimat ihres Ehemanns.
US-Pass in letzter Sekunde für Peking erhalten
Zwar fährt sie sofort wieder im Weltcup um Siege, aber ein happiges Problem löst sie erst zwei Monate vor Peking: Für den Start bei Olympia braucht sie den US-Pass, doch der Einbürgerungsprozess zieht sich hin. Dann kommt die ersehnte E-Mail, Humphries jettet mitten in der Weltcup-Saison aus Europa nach San Diego und beantwortet Fragen wie «wer war amerikanischer Präsident im 1. Weltkrieg?»
In Yanqing kommts mit der Gold-Fahrt im Monobob zum grossen Happyend, Humphries siegt für die USA. Aber erledigt ist für sie der Fall nicht. «Weil ich es ausgesprochen habe, wurde mir alles weggenommen, ich musste in einem anderen Land bei null beginnen», sagt Humphries, «ich mache mir Sorgen um die Athletinnen, die keinen Ausweg haben und in einer ungemütlichen Lage bleiben müssen, um ihre Träume zu jagen!»
Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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Viel Spass und Erfolg!
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