Bittere Nachrichten für den Schweizer Olympiakader: Die Medaillenhoffnungen Marlen Reusser und Jolanda Neff müssen auf die Olympischen Spiele in Paris verzichten.
Reusser gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio Silber. Diese Medaille wird sie nun nicht verteidigen können. Die 32-Jährige hat sich bis heute nicht vollständig von ihrem Virus erholt. In den vergangenen Wochen litt sie immer wieder an Fieberschüben, an ein normales Training war nicht zu denken. Seit knapp zwei Monaten konnte Reusser auch nicht mehr an Rennen teilnehmen – und muss nun für Paris Forfait geben. Das schreibt Swiss Olympic am Montag in einer Mitteilung.
Für Reusser liegt der Fokus auf den Weltmeisterschaften in der Schweiz im September. «Wir versuchen nun, alles daranzusetzen, dass ich mich dafür erhole und dann wieder trainieren kann. Ob das klappt, ob das funktionieren wird, ist offen, das weiss niemand. Aber ich werde alles dafür tun», sagt Reusser in einem Instagram-Video.
Die Bernerin wird beim Zeitfahren und im Strassenrennen in Paris durch Elena Hartmann ersetzt. Die 33-Jährige überzeugte in den vergangenen Wochen immer wieder mit guten Leistungen. So etwa mit dem Sieg bei den Schweizer Meisterschaften Ende Juni oder dem 6. Platz beim Auftaktzeitfahren des Giro d'Italia Women vor einer Woche.
Jolanda Neff wird durch Sina Frei ersetzt
Auch Jolanda Neff wird ihren Olympiasieg von Tokio nicht verteidigen können. Grund sind Atembeschwerden, die die 31-Jährige schon länger begleiten. Anfang Juni hatten Tests eine «anstrengungsbedingte Verengung der Stimmbänder» ergeben. Zwar wurde Neff seither behandelt, die Fortschritte seien aber nicht so gut, dass sie in zwei Wochen «konkurrenzfähig an den Start gehen könne», so Swiss Olympics weiter.
Ersetzt wird Neff durch die Zürcherin Sina Frei. Die 26-Jährige hatte beim legendären Schweizer Dreifachsieg in Tokio die Silbermedaille gewonnen. Am vergangenen Wochenende holte sie sich bei den Schweizer Cross-Country-Meisterschaften den zweiten Platz. Mit einem Olympia-Aufgebot konnte Frei trotzdem nicht mehr rechnen, die Selektion hatte Ende Mai stattgefunden und Neff gab sich stets zuversichtlich. «Ich bin überrascht über die Nachnominierung, freue mich aber umso mehr, in Paris an den Start gehen zu können», sagt Frei zu Blick. «Jetzt gilt es, in der kurzen Zeit das Optimum im Training herauszuholen, bevor ich bereits am kommenden Dienstag zu den Olympischen Spielen aufbreche.»