Sie hat es wieder getan! Mujinga Kambundji (31) verteidigt in Rom ihren EM-Titel über 200 m und krönt sich zum zweiten Mal zur Europameisterin. Nach EM-Gold 2022 und WM-Bronze in Doha 2019 ist es die dritte Medaille an Grossanlässen über diese Sprintdistanz.
Der Final ist an Spannung kaum zu überbieten. Die Bernerin liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrer wohl ärgsten Konkurrentin Daryll Neita (27) und bezwingt sie am Ende um eine Hundertstelsekunde! Kambundjis Zeit von 22,49 Sekunden ist ihre bisherige Bestleistung im Jahr 2024 (zuvor 22,52 im Halbfinal).
«Ich habe so gekämpft, es war verdammt knapp», bilanziert Kambundji unmittelbar danach gegenüber SRF. «Ich habe eine Riesenfreude. Es waren schwierige Wochen.» Sie wisse, dass es mit dem Final über 100 Meter «Klick machte», sie dachte aber nicht, dass es auch über 200 Meter klappen könnte. «Es ist wunderschön, als Titelverteidigerin starten und dann auch gewinnen zu können.»
«Das gibt mir Zuversicht für Paris»
Was bedeutet der EM-Titel nun im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Paris? «Es gibt mir viel Zuversicht. Es hat mir gezeigt, dass ich 22,50 laufen kann. Das gibt mir viel für Paris.» Den Fokus setzt Kambundji also bereits wenige Minuten nach dem Rennen auf das grosse Highlight der Saison.
Auch ihr Manager, Trainer und Partner Florian Clivaz ist überglücklich. «Es freut mich riesig für Mujinga. Dass es heute zusammengepasst hat, ist genial», sagt er ins SRF-Mikrofon. Für die Schweiz ist es die achte EM-Medaille in der italienischen Hauptstadt, die dritte goldene. Ausserdem ist Kambundji, die am Montag 32 Jahre alt wird, die erste Schweizer Athletin, die sich zur Doppel-Europameisterin kürt. Nur Kugelstösser Werner Günthör (63) war mit dreimal WM- und einmal EM-Gold sowie Olympia-Bronze in der Schweizer Leichtathletik-Geschichte noch erfolgreicher.
Hinter Kambundji und Neita, die ihre erste Medaille über 200 Meter gewinnt, wird die Französin Hélène Parisot Dritte (22,63). In den Vorläufen ist die 31-Jährige über die Zeit in den Final gerutscht, nun darf sie sich über ihre erste Einzel-Medaille an einem Grossanlass freuen.