Die Formel W fährt jetzt auf der grossen Bühne!
Die «W Series», die Meisterschaft nur für Frauen, startet nach dem Debütjahr 2019 und der Corona-Pause 2020 neu als Rahmenserie an Formel-1-GPs.
Schon der Saisonauftakt in Spielberg hats in sich. Hinter Siegerin Alice Powell (Gb, 28) fährt Sarah Moore (27) ins Ziel. Die Britin lebt offen lesbisch – es ist der erste «Regenbogen»-Podestplatz in der Rennsportgeschichte für eine LGBT-Vertreterin.
Mit den beiden Britinnen als Dritte auf dem Podest: Die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend (23) – dank ihrer Aufholjagd von Startplatz 9. «Das war eines der besten Rennen meines Lebens! Einmal auf dem Formel-1-Podest zu stehen, war ein Kindheitstraum», sagt Wohlwend happy zu Blick.
Wohlwend Schweizerin wider Willen
Doch Moment mal. Für die einzige deutschsprachige W-Pilotin wird bei der Siegerehrung eine Schweizer Flagge gezeigt. Was war da los? Die F1-Bosse haben die Flagge einfach anhand der Rennlizenz zugeordnet. «Seit ich international fahre, habe ich eine Schweizer Lizenz», sagt Ländle-Fabienne.
Also muss sie als Schweizerin aufs Podest. «Die Formel 1 ist bisher hart geblieben. Aber wir schauen jetzt, obs in Zukunft geändert werden kann.» Wohlwend träumt nun von ihrem ersten Sieg in der Frauen-Formel-1. Ob sie dann sogar den für sie falschen Schweizer Psalm hören muss?
Sophia Flörsch attackiert Formel W
Gar nichts von der Formel W hören will hingegen Sophia Flörsch (20). Die deutsche DTM-Fahrerin ätzt auf Twitter gegen die Frauen-Serie. «Keine Chance gegen Männer! Die Zuschauer sehen Frauen, die einfach zu langsam sind!» Dazu seien die Podestfahrerinnen für Aufstiege in hochklassige Serien zu alt. Darauf kassiert Flörsch, nicht zuletzt wegen ihrer schwachen DTM-Resultate, im Netz einen Shitstorm. Auch Siegerin Powell antwortet auf den Tweet, den Flörsch mittlerweile gelöscht hat.
Wohlwend dazu: «Ich kenne Sophia gut aus unseren Kart-Zeiten. Ihre Kritik verstehe ich aber nicht. Für mich persönlich ist es eine riesige Chance, mich unter den 20 schnellsten Frauen der Welt zu zeigen. Ich bin ja auch oft gegen Männer gefahren, aber in der W Series wird genauso hart gekämpft.»
Für die schnelle Ländle-Lady auch ein Highlight: In der Formel W muss keine Fahrerin eigenes Budget mitbringen. Selbst die Reisen sind bezahlt, das Preisgeld ist üppig. «Ich konnte meinen Job auf der Bank kündigen und habe so vor allem bei der Fitness riesige Fortschritte gemacht. Ich bin der W Series dafür extrem dankbar!»