Zuerst wurde er mit Toyota Gazoo Racing noch Weltmeister
Rallye-Wunderkind macht einfach mal Pause

Egal, ob auf Schnee, Sand, Schotter oder Asphalt – die Nummer 1 im Rallyesport heisst Toyota Gazoo Racing, das letztes Jahr in der WRC und der W2RC Titel feiern durfte. Champion Kalle Rovanperä (23) erhält als Belohnung für die nächste Saison grösstenteils frei.
Publiziert: 12.12.2023 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2023 um 08:30 Uhr
Foto: Toyota Gazoo Racing / McKlein
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von Toyota

Das Rallye-Herz der Japaner schlägt in Finnland. In Jyväskylä befindet sich der Rallye-Hauptsitz von Toyota Gazoo Racing. Eine Ursache dafür ist die Person des Teamchefs für die hauseigene Mannschaft in der WRC (World Rally Championship): Tommi Mäkinen stammt aus dieser Region Jyväskylä, war in den 90er-Jahren selbst vierfacher Weltmeister und hat diesen Titel nun auch in Manager-Funktion mit Toyota Gazoo Racing erreicht. Dieses Jahr sogar zum dritten Mal in Serie.

Auch der Top-Fahrer an Bord des Toyota GR Rally 1 ist Finne: Kalle Rovanperä ist erst 23-jährig, aber bereits zweimaliger WRC-Champion, für viele Experten hat er das Potenzial, der beste Fahrer aller Zeiten zu werden. Man könnte sagen: Er ist das Rallye-Pendant zu Formel-1-Star Max Verstappen.

Drifts statt Titelverteidigung

Dann plötzlich dies: Mitte November gibt Toyota Gazoo Racing bekannt, dass der frisch gekürte Doppel-Champion Rovanperä nächstes Jahr keine volle Saison, sondern nur ausgewählte Rennen bestreiten wird. «Der Hauptgrund ist, dass ich seit 15 Jahren Rallye fahre, was eine ziemlich lange Zeit ist. Die letzten Saisons waren natürlich toll, aber auch mental und körperlich sehr anstrengend», lässt sich Rovanperä in einer Mitteilung zitieren. Er will stattdessen Drifts und andere Events bestreiten.

Kalle Rovanperä auf dem Weg zum Sieg bei der Rallye Portugal.
Foto: Toyota Gazoo Racing / McKlein

Nun fragen sich findige Rechnerinnen und Rechner: Er ist 23-jährig und fährt seit 15 Jahren Rallye? Ist da nicht irgendwo ein Tippfehler? Nein, tatsächlich sitzt Rovanperä seit dem Alter von acht Jahren am Steuer. Fürs Fahren auf geschlossenen Rundstrecken ist in den meisten Ländern kein Führerschein notwendig. Und Vater Kalle Rovanperä war immerhin auch ein ehemaliger WM-Fahrer.

So oder so: Eine Titelverteidigung ist bei so wenigen Starts 2024 wohl unmöglich, stattdessen steigt der walisische Teamkollege Elfyn Evans (34) zum Teamleader auf. Ein Top-Rennstall gibt seinem Aushängeschild für grosse Teile einer Saison freie Zeit – was für ein Statement in Zeiten, in denen «Mental Health» diskutiert wird. 

Zweite W2RC-Weltmeisterschaft, zweiter Titel für Toyota Gazoo Racing

Der zweite grosse Pfeiler des Rallyesports neben der WRC ist die W2RC. Die Zahl 2 versinnbildlicht, dass es hier um zwei R geht, nämlich um «Rallye Raid». Wettkämpfe also, die mehrheitlich im Gelände stattfinden und bei denen sich (Bei-)Fahrer entsprechend orientieren müssen. Die WM fand dieses Jahr erst zum zweiten Mal in offizieller Form statt, ihr bekanntester Anlass: die Dakar-Rallye zu Jahresbeginn.

Der Toyota GR DKR Hilux unterwegs in Saudi-Arabien.
Foto: Toyota Gazoo Racing

Toyota Gazoo Racing hat gleich zum zweiten Mal abgeräumt und Fahrer- sowie Team-Titel gewonnen. Der Katarer Nasser al-Attiyah (52) wurde im Toyota GR DKR Hilux ungefährdeter Weltmeister, obwohl er bei einem der nur fünf Rennen, der Abu Dhabi Desert Challenge, gar aufgeben musste. Er entschied auch die Dakar-Rallye für sich, die mittlerweile in Saudi-Arabien ausgetragen wird. 

Die Erkenntnisse, die die Rallye-Stars auf den Dünen der Welt gewinnen, kommen auch den Serienautos von Toyota zugute, im Fall der W2RC-WM zum Beispiel dem neuen Hilux.

Bei Toyota ist der Rennsport Chefsache

Der Aufstieg von Toyota Gazoo Racing in den verschiedenen Motorsportklassen hat viel mit dem Namen Akio Toyoda (67) zu tun: Der frühere CEO und aktuelle Vorsitzende des Toyota-Konzers war selbst begeisterter Rennfahrer. 2007 wollte er mit einem Toyota-Team an den 24 Stunden vom Nürburgring teilnehmen, allerdings war es ihm und seinen Mitstreitern untersagt, als klassisches «Werksteam» anzutreten. Toyoda borgte sich den Namen «Gazoo» von einer Website der Firma und trat selbst unter dem Decknamen «Morizo» an. Der Rest ist Geschichte.

Der Aufstieg von Toyota Gazoo Racing in den verschiedenen Motorsportklassen hat viel mit dem Namen Akio Toyoda (67) zu tun: Der frühere CEO und aktuelle Vorsitzende des Toyota-Konzers war selbst begeisterter Rennfahrer. 2007 wollte er mit einem Toyota-Team an den 24 Stunden vom Nürburgring teilnehmen, allerdings war es ihm und seinen Mitstreitern untersagt, als klassisches «Werksteam» anzutreten. Toyoda borgte sich den Namen «Gazoo» von einer Website der Firma und trat selbst unter dem Decknamen «Morizo» an. Der Rest ist Geschichte.

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