Der goldene Karriereherbst von Dominique Aegerter (32) geht weiter. Der Rohrbacher fährt dieses Jahr als Neuling in der Superbike-WM so überzeugend, dass er bei seinem Arbeitgeber Yamaha schon jetzt wieder einen neuen Vertrag für die Saison 2024 bekommt. Im Töff-Sport gilt: Wer schon in der Sommerpause seine Zukunft für die Folgesaison geklärt hat und auch noch einen Lohn dafür kriegt, ist privilegiert.
Am Freitag macht der Töffhersteller den neuen Deal offiziell. Aegerter: «Ich bin glücklich und stolz, dass ich weiter für Yamaha Superbike fahren kann.»
In der Superbike-Szene ist Aegerter ein Star
Was für ein Unterschied beim Oberaargauer Rennfahrer im Vergleich zu früheren Jahren. Als Aegerter einst um jeden Preis im GP-Sport Moto2 fahren wollte, wusste er oft bis im Winter nicht genau, ob er im folgenden Jahr überhaupt einen Job kriegt. Und wenn, bezahlte der Rohrbacher auch noch Unsummen für einen schlechten Töff.
Tempi passati. Seit Aegerter abseits der GP-Szene in den Meisterschaften der käuflichen Motorräder fährt, ist er ein gefragter Star. Nach zwei dominanten WM-Titeln in der Supersport-Klasse (mit 600-ccm-Töffs) steigt er 2023 in die Königsklasse auf und ist auch sofort auf dem 1000-ccm-Superbike schnell, was nun in der vorzeitigen Vertragsverlängerung gipfelt.
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Der Schweizer bleibt bei Yamaha. Doch in welchem Team er platziert wird, entscheiden die Japaner erst später. Die laufende Debütsaison bestreitet Aegerter im privaten GRT-Yamaha-Rennstall, der diese Woche vom Tod des Teamgründers Mirko Giansanti (†46) erschüttert wird.
Jetzt lockt sogar der Aufstieg ins Werksteam
Stand jetzt bleibt Aegerter auch 2024 bei GRT. Aber sogar der Aufstieg ins offizielle Werksteam ist denkbar, denn durch den Sensationswechsel des grossen Yamaha-Stars Toprak Razgatlioglu (26) zu BMW wird dort ein Platz frei. Zwar möchte Yamaha eigentlich einen Star verpflichten, aber Franco Morbidelli (28) sagte ab und wird weiter MotoGP fahren. Wenn auch Rekordweltmeister Jonathan Rea (36) nicht kommt, könnte es doch auf eine interne Lösung hinauslaufen.
Da hätte der Schweizer im Prinzip die besten Karten. Denn Aegerter ist als WM-Neunter der bestplatzierte Yamaha-Pilot aus den Privatteams. Er stand bereits mal in der ersten Startreihe, das beste Rennergebnis ist Rang 4 in Holland. Jetzt jagt Aegerter sein erstes Podest: «Meine Saison als Rookie hat gut begonnen, auch wenn ich noch nicht auf dem Podest war. Doch es kommen ja noch einige Rennen!»