Titelwunder vor Rücktritt bleibt aus
Jetzt muss Ex-Weltmeister Schlosser seinen Seitenwagen verkaufen

An seinem letzten Rennwochenende der Karriere schafft Seitenwagen-Star Markus Schlosser den Umsturz in der WM nicht mehr. Er geht als Vize-Weltmeister in Töff-Rente.
Publiziert: 03.11.2022 um 17:05 Uhr
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Fertig rumturnen im Seitenwagen: Pilot Markus Schlosser (r.) und Beifahrer Marcel Fries (l.) haben am Wochenende ihre Karrieren beendet.
Foto: Sven Thomann
Matthias Dubach

Das Töff-Wunder von Estoril bleibt aus. Der letztjährige Seitenwagen-Weltmeister Markus Schlosser (50) kann zwar beim Saisonfinal das Samstag-Rennen gewinnen und damit den Titelkampf auf Sonntag vertagen. Doch im letzten Rennen seiner Karriere kommts bei Schlosser und seinem Beifahrer Marcel Fries (55) zu einem Fauxpas beim Überrunden. Der Rennsieg ist futsch, dem Schweizer Duo bleibt Rang 2. Für den Titelkampf spielts keine Rolle mehr. Der britische WM-Leader Todd Ellis fährt als Dritter ins Ziel und ist neuer Weltmeister.

Schlosser, 2021 erster Schweizer Seitenwagen-Weltmeister seit Legende Rolf Biland 1994, geht entthront in die Töff-Rente. «Das Rennen am Sonntag war ein Spiegelbild der Saison», sagt der Berner, «wir waren eigentlich die Schnellsten, doch immer wieder kam was dazwischen.»

Nun machen die ältesten Seitenwagen-Weltmeister der Töff-Geschichte definitiv Schluss. Schlosser war über 30 Jahre im Dreiradsport aktiv. Mit enorm viel Herzblut, aber wenig Ertrag. Denn beim selbstständigen Töff-Mech aus Schönbühl BE bleibt kein Raum für Sentimentalität. Seinen weltmeisterlichen Seitenwagen will er nun verkaufen: «Ich habe die letzten Jahre nochmals Unsummen investiert, ich brauche das Geld.»

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