MotoGP-Sensationssieg für KTM-Rookie Binder
Tom Lüthi in Brünn am Tiefpunkt

Das Desaster am GP-Wochenende in Brünn ist perfekt: Tom Lüthi schafft es nach seiner historisch schwachen Quali im Rennen trotz acht gewonnenen Rängen nicht in die WM-Punkte.
Publiziert: 09.08.2020 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 11:56 Uhr
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Tom Lüthi fährt in Brünn hinterher.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Dieser Grand Prix ist ein Stich ins Herz der Schweizer Töff-Fans!

Im Moto2-Rennen in Brünn sind die beiden Schweizer Tom Lüthi (33) und Dominique Aegerter (29) nur Statisten. Die beiden Berner sind während der ganzen TV-Übertragung aus Tschechien nur wenige Sekunden in Action zu sehen. Zu weit hinten im Feld sind Lüthi und Aegerter unterwegs.

Lüthi beendet das vierte Saisonrennen ausserhalb der WM-Punkte auf dem 17. Platz. Zwar hat sein Team für das Warmup am Töff nochmals herumgeschraubt und der Emmentaler wollte seinen Fahrstil anpassen – doch es bleibt beim enttäuschenden Nuller.

Erinnerungen ans MotoGP-Jahr

Es ist der Tiefpunkt in Lüthis bisheriger Desaster-Saison. Ins Ziel zu fahren, aber keine Punkte zu holen? Das passiert dem sonst konstanten Ex-Weltmeister sonst kaum jemals. Abgesehen vom punktelosen MotoGP-Jahr 2018 ist Lüthi in den 15 Jahren seit dem WM-Titel nur fünf Mal ausserhalb der Top-15 ins Ziel gekommen!

«So weit hinten, das kann es nicht sein. Obwohl ich im Rennen einige Plätze gut machen konnte, können wir natürlich nicht zufrieden sein», sagt Lüthi zu BLICK, «wir waren sehr weit weg vom Schuss. Das ist sehr enttäuschend, wir stecken in einer schwierigen Situation.»

Aegerter macht gute Falle als Ersatzpilot

Das Ergebnis von Aegerter auf Rang 21 ist hingegen okay. Denn der Rohrbacher ist kurzfristig für Jesko Raffin (Kreislaufprobleme) eingesprungen, ist seit neun Monaten nicht mehr Moto2 gefahren und hat überdies keine Erfahrung mit dem japanischen NTS-Motorrad.

Es hilft dem Berner Duo auch wenig, dass sie in der Startaufstellung durch das verletzungsbedingte Out eines Gegners je einen Rang nach vorne rücken dürfen. Aegerter steht so auf dem 22. Platz, Lüthi nach seiner historisch schlechten Quali auf dem 25. Rang statt dem 26.

Das Rennen gewinnt der Italiener Enea Bastianini (zweiter GP-Sieg in Folge) souverän vor Sam Lowes (Gb) und Joe Roberts (USA).

Verrücktes Podest in der Königsklasse

In der MotoGP kommts zur grossen Sensation. Der österreichische Töff-Hersteller KTM siegt erstmals in der Königsklasse. Auch für Pilot Brad Binder (24) kommt sein Premieren-Sieg aus dem Nichts – der Südafrikaner ist neu in der MotoGP, hat 2019 noch mit Tom Lüthi in der Moto2 um Siege gekämpft. Jetzt gewinnt er schon in seinem dritten MotoGP-Rennen! Auch für den zweitplatzierten Franco Morbidelli ist es die MotoGP-Podestpremiere.

Auch der zweite KTM-Fahrer Pol Espargaro hat Podestchancen. Doch der Spanier wird von Johann Zarco ins Kiesbett gerempelt. Der Franzose kassiert zwar eine «Long-Lap»-Strafe, fährt aber trotzdem als Dritter noch aufs Podest.

In der kleinen Moto3-Klasse fährt WM-Neuling Jason Dupasquier aus Sorens FR auf Rang 23. Das Rennen gewinnt Dennis Foggia (It).

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