Tom Lüthi musste in dieser Moto-2-Saison unten durch. Nicht ein wenig, sondern richtig. Doch es gibt Grund zur Hoffnung! In Spielberg fährt der 34-Jährige mit Rang 9 sein bei weitem bestes Saisonresultat heraus. Vorher war Platz 14 in Assen sein Top-Ergebnis.
«Ich bin besser drauf, habe mehr Selbstvertrauen», deutet Lüthi seinen Mini-Höhenflug schon vor dem Rennen gegenüber SRF an. Und genau das demonstriert er bei grosser Hitze – der Asphalt ist fast 39 Grad warm – eindrücklich. Am Start entgeht der Emmentaler einer Kollision nur knapp, er wird eingeklemmt und eingebremst. Doch Lüthi lässt sich nicht beirren. Von Rang 14 geht es Schritt für Schritt nach vorne, 11 Runden vor Schluss ist er Neunter – dabei bleibts dann auch.
Darf Lüthi auch 2022 ran?
Es ist der erste Top-10-Platz Lüthis in dieser bislang so verkorksten Saison. Sein Punktekonto wächst von 4 auf 11 Zähler an. Klar, noch der ehemalige Weltmesiter längst nicht da, wo er gerne wäre. Wir erinnern uns: Vor einem Jahr wurde Lüthi in Spielberg Fünfter. Dennoch könnte seine Leistung vor fast vollen Rängen in Österreich Gold wert sein. Warum?
Lüthi hat zwar noch ein Jahr Vertrag beim SAG-Rennstall hat, aber Teamchef Edu Perales meinte kürzlich aber zu Blick: «In der Töff-WM ist nichts sicher! Wir werden sehen.» Und nun? Es ist gut möglich, dass sich Lüthi mit der Leistung von Spielberg einen Platz für 2022 gesichert hat. Lüthi war nach dem Rennen fix und fertig: «Das ist eine happige Strecke, da bekommt man keine Pause.» Die Anstrengungen haben sich aber gelohnt: «Ich bin zuversichtlich, dass dieses Resultat nachhaltig ist und uns den Schub gibt, den wir uns erhoffen.»
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Den Sieg schnappt sich der Spanier Raul Fernandez, Zweiter wird Ai Ogura (Jap) und Dritter Augusto Fernandez (Sp). Der Australier Remy Gardner schafft es nur auf Rang 7. Sein Vorsprung auf Raul Fernandez verringert sich auf 19 Punkte, er bleibt aber WM-Führender.
Grosser Schreck in der MotoGP
In der Königsklasse, der MotoGP, geht der Sieg überraschend an Brad Binder. Der Südafrikaner geht drei Runden vor Schluss All-In, bleibt trotz des einsetzenden Regens draussen und fährt wie auf Eiern den Sieg heraus. Zweiter wird Francesco Bagnaia (It), Drittter Jorge Martin (Sp).
Enia Bastianini erlebt den wohl verrücktesten Moment aller Töff-Profis. Denn: Mitten im Rennen fliegt ein Teil seiner Karosserie weg! Der Italiener verhindert zwar einen Sturz, muss aber in die Box und gibt auf. Warum sich die Töff-Verkleidung selbstständig machte, dürfte noch zu reden geben.