MotoGP-Star Martin poltert gegen Michelin
«Fühlt sich an, als hätten sie mir den Titel gestohlen»

Den WM-Titel wird Francesco Bagnaia kaum mehr herschenken. Das ärgert seinen Konkurrenten Jorge Martin gewaltig – der sich von seinem Reifen-Hersteller hintergangen fühlt.
Publiziert: 20.11.2023 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 16:37 Uhr
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Am Sonntag wird Martin in Lusail Zehnter – und wirft damit seine Titelchancen weg.
Foto: keystone-sda.ch

Am Sonntag fällt im Kampf um den MotoGP-Weltmeistertitel auf dem Lusail International Circuit so etwas wie die Vorentscheidung. Francesco «Pecco» Bagnaia (26) – schon vor dem Rennen mit sieben Punkten in Führung – rast auf den zweiten Platz. Währenddessen erwischt sein ärgster Verfolger Jorge Martin (25) einen gebrauchten Tag und landet auf Rang zehn.

Damit beträgt sein Rückstand auf Bagnaia vor dem letzten Rennwochenende in Valencia satte 21 Zähler. Die Aussicht auf seinen ersten MotoGP-WM-Titel? Dahingeschmolzen. Das sorgt bei Martin natürlich für grossen Ärger. Doch die Schuld am schwachen Auftritt in Katar sieht er nicht bei sich.

Von Michelin bestohlen?

Vielmehr gibt Martin seinen Michelin-Reifen die Schuld. Schon beim Start drehte sein Hinterrad durch. «Der Hinterreifen hatte den Grip eines Steins. Etwas stimmte nicht. Ich bin in jeder Kurve fast gestürzt. Es ist schade, dass eine Meisterschaft nach einer grossartigen Saison, in der ich sehr hart geschuftet habe, auf so eine Weise entschieden wird.»

Und er poltert weiter: «Es fühlt sich für mich so an, als hätten sie mir den Titel gestohlen!» Das sind schwere Vorwürfe in Richtung des Reifen-Herstellers. Und Martin lässt nicht nach, schiesst sich regelrecht auf Michelin ein: «Michelin will die Weltmeisterschaft sicher nicht absichtlich entscheiden, so wie es heute passiert ist. Das hoffe ich zumindest, aber sie müssen besser werden, so etwas wollen wir nicht erleben.»

Nach der Enttäuschung vom Wochenende glaubt nicht einmal mehr Martin selbst so recht an seine WM-Chance. «Vor diesem Rennen war ich zuversichtlich, dass ich Weltmeister werden kann. Aber jetzt ist diese Aufgabe sehr schwierig geworden.» Nichts ist unmöglich, gerade im Sport. Aber das dürfte selbst mit tauglichen Reifen zur Mission Impossible werden. (sbe)

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