Das Sprintrennen der MotoGP Indonesien könnte nicht besser illustrieren, warum Töff-Superstar Marc Marquez (30) diese Woche seinen Sensationswechsel von Honda in das private Team Gresini-Ducati ab 2024 offiziell gemacht hat.
Denn Marquez müht sich einmal mehr auf seiner langsamen Werks-Honda ab und stürzt früh ins Kiesbett. Während an der Spitze des Samstag-Sprints der ultimative Werbespot für private Ducati-Rennställe abläuft.
Das ganze Podest wird von Nicht-Werksfahrern geentert – die aber allesamt eine der starken Ducati-Maschinen fahren. Rang 1: Jorge Martin (25) von Pramac-Ducati. Rang 2: Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini (26) aus Rossis VR46-Ducati-Team. Rang 3: Marinis Teamkollege Marco Bezzecchi (24).
Jorge Martin sorgt für Umsturz an der WM-Spitze
Warum Marquez bald gerne auf seinen Honda-Werksfahrerstatus verzichtet und lieber für Gresini-Ducati fährt, zeigt sich auch in der WM-Tabelle. Jorge Martin übernimmt die Gesamtführung in der WM, weil Titelverteidiger und Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia (26) nur Achter wird.
Martin ist der Mann der Stunde in der MotoGP. Der neue WM-Leader ist drauf und dran, als erster Nicht-Werksfahrer in der MotoGP-Geschichte Weltmeister zu werden. «Von Platz 6 loszufahren und zu gewinnen, war nicht leicht auf dieser Strecke. Es ist ein Traum, jetzt die WM anzuführen. Aber ich will genauso weiterfahren wie bisher, als ich noch nicht ganz vorne war», sagt der Aufsteiger aus Madrid.
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Martin hat nun sieben Punkte Vorsprung. Ganz nebenbei gewinnt Ducati mit dem Indonesien-Sprint auch vorzeitig bereits die Konstrukteure-WM. Logisch, dass sich der achtfache Töff-Champion Marquez ab 2024 auf einer Ducati ähnliche Ergebnisse wie Martin, Marini und Co. ausrechnet.
Dettwiler muss von ganz hinten losfahren
An einem ganz anderen Punkt der Karriere als die arrivierten MotoGP-Stars steht Noah Dettwiler (18). Das Schweizer Talent ersetzt in Indonesien in seinem künftigen Moto3-WM-Team CIP-KTM den verletzten Stammpiloten David Salvador (20, Sp).
Für den Solothurner gehts bei seinem ersten Rennen der Karriere ausserhalb Europas ums Lernen. Die Strecke und das Team sind neu. Auch das ganze WM-Drumherum ist trotz Wildcard-Einsatz im August in Spielberg noch immer gewöhnungsbedürftig.
Am Samstag landet Dettwiler im dritten Training einen Achtungserfolg, als er seinen Teamkollegen Lorenzo Fellon (19, Fr) schlägt. Aber in der Quali purzelt der Schweizer Neuling ganz nach hinten, er startet am Sonntag auf dem 29. und letzten Startplatz.