Man sollte denken, dass ein DTM-Rennfahrer problemlos am legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilnehmen kann, weil sich die beiden Rennkalender dieses Jahr nicht überschneiden. Doch weit gefehlt. Es ist eine ganze Reihe von DTM-Piloten wegen Le Mans von einem akuten Terminproblem betroffen.
Denn in Frankreich dröhnen schon eine ganze Woche vor dem Langstrecken-Hit die Motoren. Grosser Testtag diesen Sonntag für alle Teams. Dumm nur, dass an diesem Wochenende noch die DTM in Zandvoort gastiert.
DTM-Zeitplan extra für die Le-Mans-Piloten angepasst
Am selben Tag testen in Le Mans und DTM fahren in Holland – dieses Gaga-Projekt macht jetzt ein Privatjet-Transfer und ein angepasster Zeitplan in Zandvoort tatsächlich möglich. Die Initiative ging von BMW aus. Die Deutschen wollten unbedingt ihre sechs DTM-Piloten, die auch in Le Mans starten, am Testtag dabei haben. Also wurde bei den DTM-Organisatoren geweibelt. Nun findet ausnahmsweise die Quali fürs zweite Rennen, statt am Sonntag schon am Freitag statt. Und das Sonntagsrennen selber beginnt erst um 16.30 Uhr statt wie gewohnt um 13.30 Uhr. Alles mit dem Ziel, am Sonntag möglichst viele Stunden freizuschaufeln.
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Denn nun fliegt am Samstagabend ein Privatjet mit DTM-Rennfahrern von Amsterdam in 80 Minuten direkt nach Le Mans. So sitzen die Piloten mit Doppel-Job am Sonntag-Vormittag in ihren Le-Mans-Boliden, drehen fleissig ihre Testrunden – fliegen dann nach dem Mittag zurück nach Holland, um in Zandvoort um 16.30 Uhr den DTM-Lauf zu bestreiten.
An einem Tag in zwei verschiedenen Rennautos in zwei Ländern – weil die Luftbrücke wegen BMW schon organisiert ist, haben sich mittlerweile noch mehr Piloten angeschlossen. Auch Jack Aitken (28), der für den Schweizer Rennstall Emil Frey Racing in der DTM einen Ferrari fährt und in Le Mans einen Cadillac. Nun fährt sie der Brite sogar am selben Tag! «Das Rennen in Le-Mans hat schon eine sehr grosse Priorität, deshalb freue ich mich sehr, keine Trainingseinheit zu verpassen», sagt der 28-Jährige zu Blick.
Zwei komplett verschiedene Autos innert weniger Stunden zu fahren, sei für ihn kein Problem. «Falls es jedoch eine Verspätung geben sollte, könnte es für mich ganz schön stressig werden», witzelt Aitken weiter. Für den Briten ist es bereits die dritte Teilnahme am legendären Langstrecken-Rennen in Frankreich.