Er war der Schweizer «Mister DTM», doch jetzt schlägt Rennfahrer und SRF-Formel-1-Kommentator Nico Müller (30) ein ganz neues Kapitel in seiner Karriere auf. Eines ohne die DTM, wo der Berner neun Jahre verbrachte, zweimal Vizemeister wurde und elf Rennen gewann.
«Wenn ich News zur DTM lese, fühlt es sich merkwürdig an, dass sie mich gar nicht mehr betreffen», sagt Müller. Der erfolgreichste Schweizer DTM-Pilot rast jetzt 2023 mit zwei Jobs in der Formel E und in der Langstrecken-WM in ein neues Leben.
Bei der Formel E, die am Samstag in Mexiko-Stadt die Saison eröffnet (21.00 Uhr, live Pro7) ist es ein Comeback. «Mich hat die Rückkehr gereizt. Auch, weil ich noch eine Rechnung offen habe», sagt Müller.
Der Hintergrund: Als Formel-E-Ersatzfahrer von Audi fuhr der Berner bei Tests teils Rekordzeiten, bekam aber nie eine Chance im Rennteam, sodass er von 2019 bis 2021 nur im kleinen Dragon-Rennstall zu einigen Elektro-Renneinsätzen kam.
Zwar fährt Müller jetzt als dritter Batterie-Schweizer neben Ex-Weltmeister Sébastien Buemi (34, Teamwechsel von Nissan zu Envision) und Maserati-Pilot Edoardo Mortara (36) beim deutschen Abt-Cupra-Team wieder für einen kleinen Privat-Rennstall. «Wir haben viel weniger getestet als die Werksteams», sagt Müller, «wir müssen zuerst eine Basis finden, bevor wir an Ziele denken können.»
Wegen Audi-Sauber-Deal neu bei Peugeot
Aber den Berner reizte eben auch, von Anfang an bei der neuen Formel-E-Ära mit den weiterentwickelten «Gen3»-Autos dabei zu sein. Die neuen Elektro-Renner haben jetzt bis 476 Strom-PS (350 kW) und rasen über 300 km/h schnell. Müller: «Die neuen Autos sind eine gewaltige Herausforderung.»
Es ist die seit 1984 jährlich erscheinende Motorsport-Bibel der Schweiz, aber 2020 und 2021 machte «Rennsport Schweiz» Pause. Der Grund, nebst Corona-Pandemie, ist ein trauriger: Buchbegründer und Autor Stefan Lüscher verstarb im April 2020. Jetzt erscheint die 39. Ausgabe bei aktivverlag.ch dennoch: Der Schweizer Rennsport-Experte Peter Wyss führt das Werk des einstigen Kollegen in memoriam weiter. Die erste Ausgabe seit 2019 umfasst 320 Seiten und beleuchtet das Abschneiden von Schweizer Piloten wie etwa Nico Müller auf zwei, drei und vier Rädern mit Fokus auf die Saison 2022. (md)
Es ist die seit 1984 jährlich erscheinende Motorsport-Bibel der Schweiz, aber 2020 und 2021 machte «Rennsport Schweiz» Pause. Der Grund, nebst Corona-Pandemie, ist ein trauriger: Buchbegründer und Autor Stefan Lüscher verstarb im April 2020. Jetzt erscheint die 39. Ausgabe bei aktivverlag.ch dennoch: Der Schweizer Rennsport-Experte Peter Wyss führt das Werk des einstigen Kollegen in memoriam weiter. Die erste Ausgabe seit 2019 umfasst 320 Seiten und beleuchtet das Abschneiden von Schweizer Piloten wie etwa Nico Müller auf zwei, drei und vier Rädern mit Fokus auf die Saison 2022. (md)
Dasselbe gilt für sein neues Leben in der Langstrecken-WM (Auftakt: 17. März). Statt wie geplant mit Audi bei den 24 Stunden von Le Mans anzugreifen, fährt Müller nun das futuristische Hypercar-Monster von Peugeot. Weil Audi wegen des F1-Einstiegs bei Sauber sein Le-Mans-Projekt killte, wurde aus Audi-Werksfahrer Müller nun Peugeot-Werksfahrer Müller, der regelmässig für Simulatoreinsätze nach Paris pendelt.
Der Job am SRF-Mikrofon als einzige Konstante
Auch privat hat Müller ein neues Kapitel aufgeschlagen. Im Herbst heiratete er seine langjährige Freundin Victoria Paschold (32), die nun auch Müller heisst. Mit Fynn (2) hat das Paar bereits einen Sohn.
Nur eines bleibt 2023 beim Rennfahrer aus Blumenstein BE gleich: Er wird wie 2022 erneut bei SRF einige Formel-1-Rennen kommentieren.