Buemi in Berlin auf dem Podest
Portugiese Da Costa ist neuer Formel-E-Weltmeister

Die sechste Saison der ABB Formel E ist vorzeitig entschieden. Antonio Felix Da Costa krönt sich in Berlin zum neuen Elektro-Champion. Mit auf dem Podest steht Sébastien Buemi.
Publiziert: 09.08.2020 um 20:18 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2020 um 21:41 Uhr
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Antonio Felix Da Costa jubelt: Der Portugiese kann in der Gesamtwertung nicht mehr eingeholt werden.
Foto: Formula E
Matthias Dubach

Das Rennen:

Es ist Durchgang Nummer 4 beim verrückten Saisonfinale der ABB Formel E mit sechs Rennen in neun Tagen, allesamt auf dem alten Tempelhof-Flughafen in Berlin. Und es ist das Rennen, das die WM 2019/20 vorzeitig entscheidet.

Der neue Elektro-Weltmeister heisst Antonio Felix Da Costa (28), stammt aus Portugal und ist seit der ersten Formel-E-Saison dabei. Mit dem Teamwechsel vor einem Jahr zum DS-Techeetah-Rennstall vergoldet der ehemalige Formel-1-Testfahrer von Red Bull Racing seine Strom-Karriere. Da Costa gewinnt diese Saison drei Rennen in Folge und profitiert davon, dass in Berlin seine WM-Gegner reihenweise stolpern.

Er sagt: «Ich bin sprachlos! Mir kommen all die unschönen Momente meiner Karriere in Erinnerung. Mein Dank an alle, die immer an mich geglaubt haben!» Bei Red Bull respektive Toro Rosso hat er nie eine Einsatzchance in der Formel 1 bekommen. Später verlässt er BMW sowohl in der DTM als auch in der ABB Formel E – nun ist er Weltmeister.

Da Costa reicht ein zweiter Platz hinter Teamkollege Jean-Eric Vergne zwei Rennen vor Schluss zum souveränen Titelgewinn. Die bisherigen Champions in der Formel-E-Geschichte: 2015 Nelson Piquet jr., 2016 Sébastien Buemi, 2017 Lucas Di Grassi, 2018 und 2019 Jean-Eric Vergne. Und nun Da Costa, womit das chinesisch-französische DS-Techeetah-Team schon drei Fahrertitel in Folge feiert.

Das Podest:

1. Jean-Eric Vergne (Fr), DS Techeetah

2. Antonio Felix Da Costa (Por), DS Techeetah

3. Sébastien Buemi (Sz), Nissan

Die Schweizer:

Sébastien Buemi, Rang 3:
Der Schweizer Formel-E-Star fährt ein cleveres Rennen. Er hält sich stets in der Fünftergruppe an der Spitze auf, meistens auf Rang 4. Doch dann schnappt er sich kurz vor Schluss Nissan-Teamkollege Oliver Rowland und fährt aufs Podest. Es ist der dritte Podestplatz in dieser Saison und der zweite beim Berliner Sixpack für Buemi, dem nun wieder ein Platz auf dem WM-Podest winkt. Er sagt: «Ich habe wohl etwas spät angegriffen. Ich hätte Zweiter werden können, wenn ich es früher versucht hätte!»

Edoardo Mortara, Rang 14:
Der Genfer steckt in einer Baisse. Wie am Samstag keine Punkte. Diesmal trocknet ihn sogar Teamkollege Felipe Massa mit einer Super-Pole-Teilnahme und einem Top-Ten-Rang ab.

Neel Jani, Rang 19:
Die Nuller-Saison für den Porsche-Werksfahrer wird immer wahrscheinlicher. Auch im drittletzten Rennen bleibt Jani ohne WM-Zähler.

Nico Müller, Rang 20:
Der Berner Oberländer kommt vom 15. Startplatz nicht richtig vorwärts. Er kämpft zwar in der zweiten Hälfte des Feldes munter um die Positionen, aber landet nur einen Platz vor seinem unerfahrenen Teamkollegen Sette Camara.

Der WM-Stand nach 9 von 11 E-Prix

1. Antonio Felix Da Costa (Por)*, DS Techeetah, 156 Punkte

2. Jean-Eric Vergne (Fr), DS Techeetah, 80

3. Maximilian Günther (De), BMW, 69

4. Lucas Di Grassi (Br), Audi, 69

5. Sébastien Buemi (Sz), Nissan, 67

...

14. Edoardo Mortara (Sz), Venturi, 36

23. Neel Jani (Sz), Porsche, 0

25. Nico Müller (Sz), Dragon, 0

*= steht als Champion fest

Das weitere Programm:

Jetzt wird die Rennstrecke umgebaut. Am Montag und Dienstag werden diverse Begrenzungsmauern neu aufgebaut, so entstehen für die letzten zwei Saisonrennen neue Streckenabschnitte mit neuen Kurven. Die letzten E-Prix finden am Mittwoch und Donnertag statt.

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