Weltcup-Auftakt in Brasilien
Der Mountainbike-Grosskampf um Olympia beginnt

Die Mountainbike-Stars legen mit der Olympia-Saison los. Die Übersicht, wer aus Schweizer Sicht für Paris in Frage kommt und die Prognose, wer sich die nur je zwei Paris-Tickets schnappen wird.
Publiziert: 12.04.2024 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2024 um 21:50 Uhr
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Mutmasslich die Schweizer Nummer 1 in Paris: Alessandra Keller steht vor ihrer ersten Teilnahme an Olympischen Spielen.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Jetzt gehts im Mountainbike um die Olympia-Wurst. Zwar läuft die Selektionsperiode schon seit letzter Saison. Doch bis zum Schliessen des Quali-Fensters Ende Mai kommen nun noch die ersten drei Weltcup-Rennen der Saison 2024 in die Beurteilung.

An diesem Wochenende gehts in Maripora los, dann folgt mit Araxa eine zweite Station in Brasilien und im Mai noch Nove Mesto. Drei Rennen für nur noch zwei Olympia-Startplätze pro Geschlecht. Die Übersicht, wer sich Hoffnungen machen kann. 

Frauen

Alessandra Keller (28). Seit mittlerweile Jahren die Schweizer Nummer 1 und Gesamtweltcupsiegerin 2022, aber noch ohne Olympia-Teilnahme.
Blick-Prognose: Keller ist in Paris unsere grösste Frauen-Medaillenhoffnung.

Jolanda Neff (31). Letztes Jahr in einem langen Formtief, zwischenzeitlich schien die Olympia-Quali in Gefahr. Doch der Olympia-Titelverteidigerin tat die Winterpause gut, Neff zeigte sich in der Vorbereitung in guter Form.
Prognose: Weil die interne Konkurrenz schwächelt und sie selber zur richtigen Zeit zulegte, ist die Gold-Fahrerin wieder dabei.

Sina Frei (26). Die Zürcherin holte in Tokio Silber, doch zuletzt war sie nur noch selten ganz vorne dabei. 2023 nur ein Podestplatz, Anfang Saison im Shorttrack als Dritte. In der Weltrangliste ist Frei nur viertbeste Schweizerin.
Prognose: Mit Frei muss die Schweiz auf eine Tokio-Medaillengewinnerin verzichten.

Linda Indergand (30). 2021 als Dritte auf dem Schweizer Traum-Olympiapodest. Doch letzte Weltcup-Saison nur einmal in den Top-15. Sie braucht einen Exploit, um sich für Paris aufzudrängen.
Prognose: Die Urnerin wird Paris verpassen.

Ronja Blöchlinger (22). Die Appenzellerin dominierte 2023 die U23-Klasse, war am Pariser Testrennen dabei und ist in der Weltrangliste die drittbeste Schweizerin. Doch sie fehlt beim Brasilien-Auftakt, sie brauchte eine Pause, weil sie neben dem Sport auch noch studiert.
Prognose: Sie ist eine für Los Angeles 2028.

Männer

Nino Schurter (37). Seine Ansage lautet: «Wenn ich spüre, dass ich keine Podestchance habe, überlasse ich den Platz einem Jungen!» Doch dafür, dass der Bündner 2024 in das berühmt-berüchtigte Jahr zu viel am Ende einer Karriere startet, gibts keine Anzeichen.
Prognose: Schurter startet in Paris zu seinen fünften Spielen.

Mathias Flückiger (35). Der Berner fährt als Weltnummer 1 voller Selbstvertrauen in die Olympia-Saison. «Ich plane ganz klar mit der Teilnahme in Paris.»
Prognose: Flückiger darf seine zweite Olympia-Medaille jagen.

Lars Forster (30). Der Ostschweizer gewann 2023 im Weltcup und war zwischenzeitlich die Weltnummer 1. Nach dem Sturz im März rechtzeitig wieder fit.
Prognose: In jedem anderen Land ausser der Schweiz und Frankreich wäre Forster gesetzt. Doch er muss daheim bleiben.

Filippo Colombo (26). Das Multitalent bezahlt letztes Jahr sein Rad-Abenteuer bei Paris-Roubaix teuer. Mehrfacher Ellbogenbruch. Nun greift der Tessiner voll an. Fährt er auf dem Niveau von Schurter und Flückiger, wirds für die Selektionäre ganz schwer.
Prognose: Er wirds zur Schweizer Nummer 3 schaffen, was aber nicht für Paris reicht.

Marcel Guerrini (29). Der Wahl-Luzerner schafft letzte Saison mit zwei Weltcup-Podestplätzen den Durchbruch. Seine Vorbereitung diesen Frühling wurde von Krankheit beeinträchtigt.
Prognose: Selbst wenn er wieder die starke Form vom Saisonschluss 2023 zeigt, wirds nicht reichen.

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