Davon träumt jeder Dartspieler: einmal zu seinem Walk-on-Song in den legendären Alexandra Palace, kurz «Ally Pally», einlaufen. So hofft Stefan Bellmont (34), dass an der Darts-WM (ab 15. Dezember) das Lied «Lift U Up» von der Schweizer Rockband Gotthard ertönt.
Es ist das Einlauflied des in der Weltrangliste bestplatzierten Schweizer Dartspielers (Rang 137). «Belli», so sein Übername, will sich den Traum der Teilnahme am wichtigsten Turnier des Jahres am Samstag erfüllen. In Kalkar (De) steigt dann das westeuropäische Qualifikationsturnier. Blick erreicht den 34-Jährigen am Donnerstag, einen Tag vor der Abreise. Die Gemütslage? «Ich bin nicht nervös, sondern positiv gestimmt.»
Der Optimismus beim Schweizermeister von 2022 ist gross: «Ich würde nicht gehen, wenn ich nicht daran glauben würde, dass ich gewinnen kann.» Doch die Quali ist knallhart: 100 Spieler sind gemeldet, nur einer sichert sich das WM-Ticket. Dessen ist sich auch der Zuger bewusst: «Es gibt viele starke Namen, praktisch alle können das Turnier gewinnen.»
«Belli» schrieb mehrmals Schweizer Dartsgeschichte
Bellmont durfte in seiner Karriere bereits einige achtbare Erfolge feiern. Da ist der European Darts Grand Prix in Sindelfingen (De) 2019, wo er als erster Schweizer an einem Event der Professional Darts Corporation (PDC) teilnehmen konnte. 2022 gewann er dann das PDC-Challenge-Tour-Turnier in Hildesheim (De) – als erster Schweizer. Und in diesem Jahr gewann er erstmals eine Partie auf der European Tour.
Stefan Bellmont kam am 3. Mai 1989 zur Welt und wohnt in Cham ZG. 2006 begann «Belli» mit E-Darts, stieg aber sieben Jahre später auf Steeldarts (Scheibe aus Kork und Pfeile mit Metallspitzen) um. 2023 hat er zum vierten Mal nach 2018, 2021 und 2022 an einer WM-Quali teilgenommen, ins Hauptfeld hat es ihm aber auch 2023 nicht gereicht. Im Quali-Halbfinal war Endstation. 2024 ist es dann so weit: Als erster Schweizer wird er im Dezember an der WM teilnehmen.
2019 schaffte er es als erster Schweizer an ein PDC-Turnier, 2022 gewann er als erster Spieler aus der Schweiz ein solches. Beim Challenge-Tour-Event in Hildesheim bezwang er im Final den Tschechen Karel Sedlacek mit 5:4.
Mit Marcel Walpen nahm er 2023 am World Cup of Darts (Team-WM) teil, musste aber nach Niederlagen gegen Italien und Schweden nach der Gruppenphase die Segel streichen. 2022 (damals im K.o.-System ausgetragen) scheiterte er mit Thomas Junghans in der 1. Runde an Neuseeland (3:5).
Achtmal durfte Bellmont bereits an einem Event der European Tour (Teil der Pro Tour) teilnehmen, im Jahr 2023 konnte er erstmals Siege einfahren. An den Belgian Darts Open bezwang er in der 1. Runde Robert Owen (6:4), verlor dann aber gegen den Weltmeister von 2018, Rob Cross, mit 4:6, nachdem er 4:1 geführt hatte. Eine Woche später warf Bellmont an der Czech Darts Open den Österreicher Rowby-John Rodriguez raus (6.4), bevor er gegen Dimitri van den Bergh ausschied (2:6).
In der Schweiz spielt Bellmont für die «Phantoms» in der Schweizer Darts Association (SDA). 2022 krönte er sich zum Einzel-Schweizermeister, 2023 musste er im Final Walpen den Vortritt lassen. Auch 2019 und 2021 wurde er Zweiter.
Stefan Bellmont kam am 3. Mai 1989 zur Welt und wohnt in Cham ZG. 2006 begann «Belli» mit E-Darts, stieg aber sieben Jahre später auf Steeldarts (Scheibe aus Kork und Pfeile mit Metallspitzen) um. 2023 hat er zum vierten Mal nach 2018, 2021 und 2022 an einer WM-Quali teilgenommen, ins Hauptfeld hat es ihm aber auch 2023 nicht gereicht. Im Quali-Halbfinal war Endstation. 2024 ist es dann so weit: Als erster Schweizer wird er im Dezember an der WM teilnehmen.
2019 schaffte er es als erster Schweizer an ein PDC-Turnier, 2022 gewann er als erster Spieler aus der Schweiz ein solches. Beim Challenge-Tour-Event in Hildesheim bezwang er im Final den Tschechen Karel Sedlacek mit 5:4.
Mit Marcel Walpen nahm er 2023 am World Cup of Darts (Team-WM) teil, musste aber nach Niederlagen gegen Italien und Schweden nach der Gruppenphase die Segel streichen. 2022 (damals im K.o.-System ausgetragen) scheiterte er mit Thomas Junghans in der 1. Runde an Neuseeland (3:5).
Achtmal durfte Bellmont bereits an einem Event der European Tour (Teil der Pro Tour) teilnehmen, im Jahr 2023 konnte er erstmals Siege einfahren. An den Belgian Darts Open bezwang er in der 1. Runde Robert Owen (6:4), verlor dann aber gegen den Weltmeister von 2018, Rob Cross, mit 4:6, nachdem er 4:1 geführt hatte. Eine Woche später warf Bellmont an der Czech Darts Open den Österreicher Rowby-John Rodriguez raus (6.4), bevor er gegen Dimitri van den Bergh ausschied (2:6).
In der Schweiz spielt Bellmont für die «Phantoms» in der Schweizer Darts Association (SDA). 2022 krönte er sich zum Einzel-Schweizermeister, 2023 musste er im Final Walpen den Vortritt lassen. Auch 2019 und 2021 wurde er Zweiter.
Dazwischen errang Bellmont einen grossen Erfolg, als er 2021 im Rahmen der Qualifying-School, wo sich Amateure am Anfang eines Jahres für die Profitour qualifizieren können, den fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld bezwang. Der 56-Jährige befand sich nach dem Rücktritt im Jahr 2019 auf dem Weg zurück. «Den wollte ich ihm vermiesen», erinnert sich Bellmont.
Den entscheidenden Moment hat er noch genau im Kopf: «Ich wollte vor dem zweiten Dart auf die Doppel 16 eigentlich eine kurze Pause machen, doch ich hab einfach geworfen.» Es war ein Sieg, der in Holland für Gesprächsstoff sorgte und gar die Titelseiten zierte. «Barneys» Reaktion? «Er gab mir fair die Hand und hat mir gratuliert.»
Auch beruflich dreht sich alles um Darts
Wie so viele andere Profis hat auch Bellmont nebenbei einen Job. Dort bestimmt aber ebenfalls der Dartsport sein Leben. Er arbeitet im 60-Prozent-Pensum in der Logistikabteilung eines Onlineshops. So ist es ihm möglich, täglich rund 90 Minuten zu trainieren und an Turniere zu reisen, wenn er sich für welche qualifiziert.
Finanziell trennt er Privates und Sportliches aber strikt: «Ich habe vor drei, vier Jahren begonnen, die Preis- und Sponsorengelder auf ein eigenes Konto zu packen und benutze dieses, wenn ich einen Flug brauche oder das Startgeld zahlen muss.» So bezahlt er etwa auch das WM-Quali-Startgeld von 90 Pfund (rund 100 Franken).
WM-Teilnahme? «Ein Traum!»
Sollte es Bellmont in seinem vierten Anlauf an die WM schaffen, hat er 7500 Pfund (8270 Franken) auf sicher. «Das wäre ein Traum, der in Erfüllung gehen würde.» Er müsse sich aber bewusst sein, dass es auch nach der ersten Runde – wie im Vorjahr – schon vorbei sein kann. «Aber genau das belebt auch unseren Sport.»
Das «Dümmste», was dagegen passieren könne, wäre, wenn er gleich zum Auftakt gegen Marcel Walpen (47), den zweiten Schweizer an der WM-Quali, treffen würde. «Das wäre sehr bitter. Aber wenn es passiert, dann ist es so.» Denn am Ende ist Darts ein Einzelsport.