Auf einen Blick
- Alinghi Red Bull segelt im Halbfinal des Louis Vuitton Cup
- Nico Stahlberg lebt seit zwei Jahren in Barcelona
- 32-jähriger Ex-Ruderer liebt das Leben in der Touristenmetropole
Es wurde kurz gezittert, doch mit der Halbfinal-Quali im Louis Vuitton Cup sind die Gedanken ans Kofferpacken im Team von Alinghi Red Bull Racing wieder weit weg gerückt.
Mindestens eine Woche länger darf vom America’s Cup geträumt werden. Es ist der Traum, der das ganze Team seit Jahren in Barcelona begleitet. Denn Alinghi Red Bull ist für die Rückkehr zur prestigeträchtigsten Segelregatta der Welt schon seit zwei Jahren vor Ort in Spanien. Als erster Teilnehmer schlugen die Genfer schon 2022 in Barcelona auf – und trainierten seither wie wild.
Ab Samstag laufen in Barcelona die Halbfinals im Louis Vuitton Cup, das ist die Quali-Regatta für den America's Cup. Am Freitag werden die Paarungen bekannt. Round-Robin-Sieger Ineos Britannia durfte sich seinen Halbfinal-Gegner aussuchen – wenig überraschend fiel die Wahl der Briten auf Alinghi Red Bull Racing. Die Genfer haben in der Vorrunde die schwächste Bilanz aller Halbfinalisten. Die andere Paarung? Luna Rossa (It) gegen American Magic (USA). Die ersten Rennen der Best-of-Nine-Serien werden ab 14.00 Uhr ausgetragen (live SRF2).
Ab Samstag laufen in Barcelona die Halbfinals im Louis Vuitton Cup, das ist die Quali-Regatta für den America's Cup. Am Freitag werden die Paarungen bekannt. Round-Robin-Sieger Ineos Britannia durfte sich seinen Halbfinal-Gegner aussuchen – wenig überraschend fiel die Wahl der Briten auf Alinghi Red Bull Racing. Die Genfer haben in der Vorrunde die schwächste Bilanz aller Halbfinalisten. Die andere Paarung? Luna Rossa (It) gegen American Magic (USA). Die ersten Rennen der Best-of-Nine-Serien werden ab 14.00 Uhr ausgetragen (live SRF2).
Das Team schlug in der katalanischen Metropole richtiggehend Wurzeln. Einer davon: Nico Stahlberg (32). Der frühere Ruderer ist ein Quereinsteiger, hatte seine Karriere schon beendet. Doch dann packte der Thurgauer die Chance, in der Power Group von Alinghi Red Bull einzusteigen. Das sind die Männer, die auf der fliegenden Yacht auf Ergometern sitzen und so die Energie für die Hydraulikpumpen liefern.
Gelungene Flucht vor dem Schweizer Nebel
Der Alinghi-Job änderte Stahlbergs Leben. Der Ex-Ruderer lebt nun seit fast zwei Jahren in Barcelona und hat sich in die Stadt verliebt. «Im Rudern war ich oft an Orten, wo es morgens bitterkalt war, was im Training richtig hart war», sagt Stahlberg zu Blick. «In Barcelona ist das ganz anders, das macht für mich einen grossen Unterschied. Vor allem in den Monaten wie November, wo es in der Schweiz neblig wird, hatten wir immer Topbedingungen.»
Und auch wenn die Alinghi-Red-Bull-Crew für ihre Mission lange Tage und wenig Freizeit hat – «den tollen Flair der Stadt kriegst du dennoch mit, wenn du hier lebst. Die Altstadt ist fantastisch, es gibt überall tolle Restaurants.»
Für Stahlberg besonders schön: Er geniesst den Charme der Stadt seit einem Jahr an der Seite von Freundin Linda Greter, die zu ihm ziehen und als Deutschlehrerin eine Stelle an der Schweizer Schule annehmen konnte. Das Paar bewohnt eine Wohnung in der Nähe des Hafens, Stahlberg radelt täglich in ein paar Minuten mit dem Velo in die Teambasis.
Viele Freunde und Bekannte als Feriengäste auf Besuch
Dass er nicht als Tourist in der Stadt lebt, spürt Stahlberg aber besonders bei den zahlreichen Besuchen. Viele Bekannte, Familienmitglieder und Kollegen schauten bereits vorbei. Barcelona als Traumdestination lässt grüssen. «Wenn die Kollegen abends in den Ausgang gehen, muss ich passen. Sie haben Ferien, ich aber nicht und muss am nächsten Tag fit zur Arbeit», erzählt der zweifache Ruder-Olympionike schmunzelnd.
Apropos Gäste aus der Schweiz: Alinghi Red Bull hat in den letzten Jahren immer wieder hochkarätige Gäste begrüsst, wie etwa Skistar Marco Odermatt.
Stahlberg schwebt aber noch einen anderen Namen vor. Roger Federer. «Das wäre genial. On ist ja einer unserer Sponsoren.» Doch womöglich ist für eine Stippvisite des Tennis-Maestro nötig, sportlich zuerst näher in Reichweite des America's Cup zu kommen.