Dass Olivier Borer (40) regelmässig per Mail und in den sozialen Medien beleidigt wird, ist sich der SRF-Sport-Moderator leider gewohnt. Doch nun überlegt er sich, juristische Schritte gegen einen besonders üblen Hasskommentar einzuleiten.
Was ist passiert? Im vergangenen Herbst sind er und sein Ehemann erstmals Eltern geworden. Naël Yunus wurde in den USA von einer Leihmutter ausgetragen. Schon damals erzürnte das manche. «Die Natur hat es so eingerichtet, dass es Mann und Frau braucht, um ein Kind auf die Welt zu bringen», lautete einer der Kommentare. Und ein anderer schrieb: «Jetzt war wohl ein Kind auf dem Einkaufszettel. Bestellt, gekauft und abgeholt.»
Jetzt wurde Borer per Mail noch härter angegangen. Mit primitiven Worten und Unterstellungen, die wir hier an dieser Stelle nicht abdrucken wollen. Borers Reaktion darauf: Er macht diese Hassbotschaft auf seinen sozialen Kanälen öffentlich. «Wieso bloss müssen Menschen Hass streuen und dermassen erbärmliche Kommentare von sich geben? Es erschliesst sich mir einfach nicht», schreibt er dazu.
«Das muss aufhören»
Gegenüber «Zueri Today» sagt Borer: «Ich überlege mir, erstmals Anzeige zu erstatten. Es ist zwar nur ein Satz, aber er richtet so viel an. Er macht mich traurig und wütend. Einfach alles daran ist falsch. Das muss aufhören.»
Borer nimmt danach sogar mit dem Absender der Hassnachricht Kontakt auf. «Ich habe der Person geschrieben, wie erbärmlich der Kommentar sei und dass ich ihm oder ihr ganz viel Liebe wünsche.» Diese Person habe sich daraufhin zwar entschuldigt, doch für Borer ist damit die Angelegenheit noch nicht aus der Welt geschafft. Er schlägt deshalb vor, dass die Person Pink Cross, der Dachorganisation der schwulen und bisexuellen Männer in der Schweiz, einen namhaften Betrag spenden soll. Dann sei die Sache für ihn erledigt.
Trotz all der Hassnachrichten will sich Borer nicht unterkriegen lassen und auch in Zukunft offen mit seiner Homosexualität und Vaterschaft umgehen. «Vielleicht können wir ja anderen Paaren mit unserem Gang an die Öffentlichkeit Mut machen», erklärte er im Januar in einem Blick-Interview. (D.L.)