Wer die Darts-Szene verfolgt, kennt den Namen Fallon Sherrock (27) mittlerweile bestens. Die Engländerin spielte sich 2019 in die Geschichtsbücher. Als erste Frau überhaupt erreichte sie im legendären Alexandra Palace die dritte Runde.
Seither steht das Leben der 27-Jährigen Kopf. «Es gab Tage, da war ich gar nicht zu Hause. Ich war im Frühstücksfernsehen und abends in Late-Evening-Shows», erzählt Sherrock «Bild» rückblickend.
So zockt sie Leute im Pub ab
Wird die Engländerin mal nicht erkannt, erlaubt sie sich damit gerne einen Spass, wie sie im «Guardian» sagt. «Wenn ich im Pub bin, fragen mich die Leute manchmal, ob ich Darts spielen möchte. Wenn sie nicht wissen, wer ich bin, sage ich, dass ich nicht sehr gut bin.»
Schnell stellt sich heraus, dass Sherrock gelogen hat. «Ich liebe es. Vor dem Lockdown habe ich es die ganze Zeit gemacht. Dann sagen sie: ‹Oh, du bist ziemlich gut.› Und ich antworte: ‹Google mich›!»
Der Ruhm bringt auch negative Seiten mit sich. Immer wieder wurden Sherrock auf Social Media Hassnachrichten an den Kopf geworfen. Dafür hat die Engländerin nun ein Management-Team engagiert, das ihre Feeds und Nachrichten filtert.
Kritik aus der Darts-Szene
TV-Experte Wayne Mardle (48) forderte nach Sherrocks Wahnsinns-Auftritten, sie in die Premier League (höchste Darts-Liga) einzuladen und ihr eine Tourcard zu schenken. Diese Extra-Behandlung sorgt für Kritik.
Weltmeister Gerwyn Price (36) sagt: «Ist er völlig verrückt geworden? Ich habe ihn immer für einen guten Kommentator gehalten, aber manchmal erzählt er einfach kompletten Blödsinn.» Andere Spieler, die sich ihre Tourcard schon verdient haben, würden dadurch «den Kürzeren» ziehen.
Frühes Aus an WM
Am späten Sonntagabend kehrte Sherrock in den legendären «Ally Pally» zurück. Jener Ort, an dem 2019 alles begann. Dieses Jahr blieb ein Exploit aus. Die Engländerin verlor ihr Auftaktmatch gegen Landsmann Steve Beaton knapp mit 2:3.
Nichtsdestotrotz: Von der Frau mit dem unverwechselbaren rosa Hemd und der Brille wird man noch viel hören. Dabei ist der 27-Jährigen eines besonders wichtig. «Ich möchte Fallon, die gute Darts-Spielerin sein. Und nicht die Frau, die einen Mann besiegt hat.» (fmü)