Das genaue Datum ist noch geheim, doch es wird im April passieren: Alinghi Red Bull Racing zeigt wohl in wenigen Tagen seine brandneue Hightech-Jacht für den America’s Cup 2024, der im Herbst in Barcelona über die Bühne geht. Der Mann hinter dem neuen Boot heisst Marcelino Botin, der Spanier ist Chefdesigner der Genfer. Die grosse Frage: Gelingt Botin für die Alinghi-Rückkehr nach 14 Jahren Abwesenheit beim Segel-Mythos auf Anhieb der grosse Wurf? «Natürlich habe ich Druck, doch das ist normal im America’s Cup. Wir wollen den Cup gewinnen, wir wollen nicht nur dabei sein», sagt Botin, der eigentlich kaum jemals Interviews gibt.
Für Blick macht die Design-Koryphäe an einem Medientag eine Ausnahme. Wer ist der Mann, der bei Alinghi aus einem weissen Blatt Papier das schnellste Boot der Welt bauen soll? Botin stammt aus einer berühmten Bankiersfamilie. Sein Ururgrossvater war einer der Mitgründer der Bank Santander, heute einer der grössten Banken der Welt. «Auch mein Grossvater und einer meiner Onkel waren Präsidenten der Bank», sagt Botin. «Aber meine Seite der Familie inklusive mir sind nicht wirklich involviert. Ich bin mehr am Segeln interessiert.» Sein Bruder Gonzalo und Neffe Diego sind Weltklassesegler.
Alinghi fehlt die Erfahrung mit den Segelmonstern
Er machte als Bootskonstrukteur Karriere, besonders der America’s Cup als «Formel 1 des Segelsports» hats ihm angetan. Botin war bereits Chefdesigner bei Cup-Teams aus den USA, Italien und Neuseeland – und nun in der Schweiz. Bei Alinghi wartete die Herausforderung der Karriere auf den Spanier. Denn Alinghi Red Bull fehlt als Neueinsteiger die Erfahrung vom America’s Cup 2021, als erstmals mit den neuen fliegenden Segelmonstern der Spektakelklasse AC75 gefahren wurde. Botin: «Die Herausforderung ist gross. Aber wir haben nicht bei null begonnen, weil eine Menge Leute von den anderen Teams zu uns wechselten.»
Der Austragungsort des kommenden America's Cup steht mit Barcelona längst fest, doch bisher wurde als Zeitraum der Wettkämpfe lediglich September/Oktober 2024 angegeben. Jetzt publizierten die Organisatoren den genauen Zeitplan des Mega-Segelevents respektive auch denjenigen des Louis Vuitton Cups, bei dem die Herausforderer wie Alinghi Red Bull Racing unter sich ausmachen, wer beim America's Cup gegen Titelverteidiger Neuseeland antreten darf.
22. bis 25. August: dritte Vorregatta
29. August bis 8. September: Louis Vuitton Cup (Round Robin)
14. bis 19. September: Louis Vuitton Cup (Halbfinals)
26. September bis 5. Oktober: Louis Vuitton Cup (Final)
12. bis 21. Oktober: America's Cup (Team Neuseeland vs. Louis-Vuitton-Cup-Gewinner)
Der Austragungsort des kommenden America's Cup steht mit Barcelona längst fest, doch bisher wurde als Zeitraum der Wettkämpfe lediglich September/Oktober 2024 angegeben. Jetzt publizierten die Organisatoren den genauen Zeitplan des Mega-Segelevents respektive auch denjenigen des Louis Vuitton Cups, bei dem die Herausforderer wie Alinghi Red Bull Racing unter sich ausmachen, wer beim America's Cup gegen Titelverteidiger Neuseeland antreten darf.
22. bis 25. August: dritte Vorregatta
29. August bis 8. September: Louis Vuitton Cup (Round Robin)
14. bis 19. September: Louis Vuitton Cup (Halbfinals)
26. September bis 5. Oktober: Louis Vuitton Cup (Final)
12. bis 21. Oktober: America's Cup (Team Neuseeland vs. Louis-Vuitton-Cup-Gewinner)
Während vielen Monaten tüftelte Botin und sein 50-köpfiges Designteam an Tausenden Details des Super-Boots, das nun im April alle vom Hocker hauen soll. Wartet die Genfer Crew gar mit einem technischen Geniestreich auf, der die Schweizer Yacht schneller als die Gegner macht? Einen, der diese Kunst in der Formel 1 seit Jahrzehnten beherrscht, ist nun quasi Sparringspartner von Bodin: Adrian Newey. Durch die technische Kooperation mit Red Bull Racing lernte Bodin das Formel-1-Genie kennen, den Designer hinter Max Verstappens Seriensiegen.
Und Newey und Botin haben etwas gemeinsam. Die Renngeräte, die sie designen, können sie selber gar nicht mehr fahren. Ein Segelmonster bei über 100 km/h zu beherrschen, ist wie ein F1-Auto am Limit zu steuern. Der Spanier schildert, wie ihn bei der Arbeit dafür die fliegenden Boote mit den Trageflächen (Foils) umso mehr faszinieren.
«Diese Boote sind verrückt. Aerodynamik, Hydrodynamik, Hydraulik, Elektronik, Foildesign, Segeldesign – all das mit einem riesigen Aufwand anzugehen, ist einfach fantastisch», sagt er. Noch ist Botins neuer Wurf geheim, erst der Name ist bekannt: BoatOne.