Zum ersten Mal moderierte Fabienne Gyr (35) am Sonntagabend das Sportpanorama, das Flaggschiff von SRF Sport. Das Highlight ihrer Feuertaufe: das Studio-Interview mit Jason Joseph (24), dem Schweizer Hallen-Europameister über 60 m Hürden. Er gab viel von sich preis, war locker drauf. Sie verzichtete auf 08/15-Fragen, hakte an den richtigen Orten angemessen nach.
Joseph verriet: «Ich kann nur wirklich schnell rennen, wenn ich in den Spiegel schaue und das Gefühl habe: Heute sehe ich gut aus. Das bedeutet: Ich muss beim Coiffeur gewesen sein, ich brauche meinen Übergang, der Bart muss gestutzt sein.» Gyr wollte es genau wissen, sie fragte: «Wenn Sie jetzt an der Hallen-EM direkt auf der Nase einen riesengrossen Pickel gehabt hätten, hätte es dann nicht zum Titel gereicht?» Im Publikum brach vereinzelt bereits Gelächter aus. Bevor auch er schmunzeln musste, antwortete Joseph selbstsicher: «Doch, ich glaube schon. Ich war fit genug, dass ich es auch so geschafft hätte.»
Geschafft hatte es auch Gyr um 18.54 Uhr. Sie verabschiedete sich vom Publikum im Studio und zu Hause an den Bildschirmen. Souverän hatte sie durch die Sendung geführt. Nichts war von einer allfälligen Nervosität zu spüren. Dabei stand die Zugerin, die seit 2020 am Leutschenbach (Samschtig-Jass, SRF bi de Lüt – Live) tätig ist, unter besonderer Beobachtung. Intern hatte ihre Sportpanorama-Anstellung auf der SRF-Sportredaktion ordentlich Wirbel ausgelöst. Denn sie angelte sich den begehrten Job ohne vorgängiges Casting. (yap)