Der Brite Tom Evans (31) sucht das Extreme. Er wurde beim 251 Kilometer langen Marathon des Sables in der Wüste schon Dritter und hat in diesem Jahr den Western States Endurance Run (161 km) in der Sierra Nevada (Spanien) und den Ultra-Trail in Snowdonia (53 km) in Wales gewonnen.
Was er nun in der Vorbereitung auf sein nächstes Rennen erlebte, wird er so schnell nicht vergessen. Wie die «Daily Mail» berichtet, wurde er beim Training in Südafrika brutal überfallen. Bei einem Trainingslauf am Tafelberg in Kapstadt stellten sich ihm zwei bewaffnete Männer in den Weg. Zunächst zwangen sie ihn, sein Handy und seine Laufuhr im Wert von fast 3000 Franken rauszurücken.
Mit dem Tod bedroht
Einfach so überlassen wollte Evans ihnen die Beute nicht. Er wehrte sich, konnte ihnen das Handy wieder abnehmen. Doch dann zückte einer der Täter eine Machete und ein Messer. «Als ich das Messer am Hals hatte, machten sie sehr deutlich, dass sie mich töten, wenn ich mich weiter wehre. Also hörte ich auf», sagt Evans gegenüber der «Daily Mail».
Vorbei war es für ihn aber noch nicht. Denn die Räuber entdeckten etwas, das wertvoller ist als Handy und Uhr zusammen: Evans' Ehering. Er bat sie, ihm das Schmuckstück nicht abzunehmen. Doch das interessierte sie nicht. Sie drohten ihm, den Finger abzuschneiden, wenn er ihnen den Ring nicht gibt und drückten das Messer stärker an den Hals. «Ich dachte, meine Frau hätte wohl lieber mich als den Ring zurück», schildert Evans den Moment. «Also nahm ich ihn ab und gab ihn den Dieben.» Besonders bitter: Evans und seine Frau Sophia feierten erst vor kurzem ihren ersten Hochzeitstag. Immerhin liessen ihn die Angreifer danach in Ruhe und machten sich mit der Beute aus dem Staub.
Teilnahme am Rennen abgesagt
Evans machte sich unter Schock auf den Rückweg, traf dabei auf einen anderen Läufer, der ihn zur Polizei begleitete. Immer wieder werden am Tafelberg Wanderer oder Sportler überfallen. Die Polizei rät deswegen, niemals alleine unterwegs zu sein.
Nach diesem traumatischen Erlebnis ist für Evans der Sport in den Hintergrund gerückt. Seine Teilnahme am Ultra-Rennen in Kapstadt sagte er ab und reiste mit seiner Frau nach Hause. (bir)