Auf einen Blick
- Olympiasieger Donghua Li spricht in neuer SRF-Serie über den Tod seines Sohnes
- Er starb unerwartet nach einer Krebsoperation im Alter von sieben Jahren
- Seine Geschichte rührt Schweizer Sportstars zu Tränen
Kunstturn-Olympiasieger Donghua Li (56) wischt sich Tränen aus den Augen. Neben ihm weint die ehemalige Biathletin Selina Gasparin (40). Patty Schnyder (45) hält sich beide Hände vor das Gesicht und schluchzt. «Ich muss die Situation akzeptieren und weiterleben», sagt der ehemalige Spitzensportler Li.
Das Sprechen fällt ihm mit jedem Wort schwerer. «Ich wünsche mir, dass das nicht vielen Kindern passiert.» Vor fünf Jahren verstarb sein Sohn Janis (†7). In der sechsteiligen SRF-Serie «Champion der Champions» spricht er über diesen Schicksalsschlag. Seine Geschichte geht unter die Haut.
Es fing mit einem geblähten Bauch an
Für die SRF-Produktion haben sich sieben ehemalige Schweizer Sportstars in einer Villa in Andalusien (Esp) getroffen. Sie treten in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Wer zu schlecht ist, muss vorzeitig nach Hause reisen. Neben den sportlichen Duellen erzählen sie einander von den prägendsten Momenten ihres bisherigen Lebens. In der dritten Folge, die am Freitagabend ausgestrahlt wird, spricht Donghua Li über den Tod seines Sohnes.
«Er war sehr aufgeweckt und neugierig. Wir haben zusammen geturnt und Golf gespielt. Ich habe so viele schöne Erinnerungen an ihn», beginnt der in China aufgewachsene Schweizer zu erzählen. Als sein Sohn sieben Jahre alt war, klagte er über einen aufgeblähten Bauch. Nach einer Untersuchung im Spital der Schock: Janis hatte Krebs.
Eine Frage bleibt bis heute unbeantwortet
Die Heilungschancen lagen bei etwa 90 Prozent. Die Operation verlief wunschgemäss. Vier Tage später war sein Sohn tot. «Wir wissen noch immer nicht, warum Janis gestorben ist. Bis heute haben wir keine Antwort. Das ist sehr schlimm.»
Ex-Skirennfahrer Daniel Albrecht (41) und Ex-Boxer Stefan Angehrn (60) blicken sichtlich mitgenommen ins Leere. «Viele Menschen haben mir Kraft gegeben und so geholfen, das zu verarbeiten.» Langsam spüre er wieder eine positive Energie. «Und vor allem eine Dankbarkeit für jeden einzelnen Tag.» Dann fallen sich die Sportler weinend in die Arme.