Simon Ehammer ging nach Eugene, um eine Medaille zu holen. Und was soll man sagen: Job erledigt! Der Appenzeller Zehnkämpfer beweist im US-Nordwesten, dass er mit erst 22 Jahren reif genug ist, auch unter schwierigen Umständen zum Erfolg zu kommen und den Weitsprung-Spezialisten ein Schnippchen zu schlagen.
Was besonders beeindruckt: Mit seinen 8,16 m reichte ihm ein Sprung, wie er für ihn mittlerweile normal ist. Ehammers Auftritt war kein Exploit. Er ist einfach so gut.
Ein historischer Auftritt. Und es wird noch besser: Denn das ist erst der Anfang. Ehammers Karriere nimmt gerade erst so richtig Fahrt auf.
Der Mann, der vor zwei Jahren seinen ersten Zehnkampf bei den Aktiven bestritt, dürfte der Sport-Schweiz in den nächsten Jahren weitere Highlights schenken. Im Weitsprung wie im Zehnkampf hat er sich grosses vorgenommen. Schon nächstes Jahr will der Mehrkampf-Silbermedaillengewinner der letzten Hallen-WM auch bei der Freiluft-WM nicht mehr auf den Zehnkampf verzichten.
Auch wenn sich manch ein Beobachter schon gefragt hat: Was wäre für Ehammer bloss möglich, wenn er sich nur auf den Weitsprung fokussieren würde? Aber vielleicht sorgt gerade die Tatsache, dass er sich nicht auf eine Disziplin versteift, für die Lockerheit, die den Appenzeller so stark macht.
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Stichwort Lockerheit: Auch aus Schweizer Fan-Sicht könnte Ehammers Medaille erst der Anfang sein. Die Sprinterinnen um Mujinga Kambundji, die über 100 und 200 Meter und vor allem mit der 4x100-m-Staffel gleich mehrere Eisen im Feuer haben, haben nun etwas weniger Druck. Vielleicht hilft das ja, nach einer Reihe von knapp verpassten Staffel-Medaillen in Eugene endlich zuzuschlagen.