Der Lauf der 200-m-Königin Kambundji
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In 22,32 Sekunden zu EM-Gold:Der Lauf der 200-m-Königin Kambundji

EM-Gold über 200 Meter
Kambundji setzt sich in München die Krone auf

Mujinga Kambundji läuft an der EM in München über 200 m zu Gold. Die Bernerin setzt sich vor der Titelverteidigerin Dina Asher-Smith durch.
Publiziert: 19.08.2022 um 22:24 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2022 um 22:56 Uhr
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Mujinga Kambundji strahlt über das ganze Gesicht.
Foto: Getty Images
Emanuel Gisi aus München

Nächster Final, nächster schneller Start – aber diesmal geht es bis zum letzten Meter voll auf: Mujinga Kambundji (30) sprintet in München zu Gold! Bei kühlen Temperaturen und feuchten Bedingungen läuft die Schweizerin am Freitagabend im 200- m-Rennen heiss und holt sich, was ihr im 100er-Final verwehrt geblieben war.

Und wie sie das tut! Bereits nach wenigen Metern frisst sie die vor ihr gestartete Holländerin Lieke Klaver, nach der Kurve schliesst sie zu ihrer grossen Konkurrentin Dina Asher-Smith auf – und zieht vorbei. Im Endspurt lässt sie nichts mehr anbrennen, bleibt locker und zieht durch: Gold in 22,32. Die Schweizer Sprint-Königin setzt sich die Krone auf! Asher-Smith wird Zweite, die Dänin Ida Karstoft holt sich Bronze.

Die dritte Grossanlass-Medaille

«Endlich!», sagt Kambundji danach im TV. «Ich freue mich so!» Über 100 m hatte die Bernerin Gold um bloss fünf Tausendstel verpasst. Lange hatte sie im 100er geführt, erst auf der Ziellinie wurde sie abgefangen. Im 200-m-Rennen wetzt sie diese Scharte aus. «Ich habe gemerkt, dass ich an Dina dran bin und vorbei. Dann wollte ich es einfach durchziehen. Ich wusste, dass ich keinen Fehler machen darf. Im Ziel war ich mir zuerst trotzdem nicht ganz sicher.»

Es ist die dritte Grossanlass-Medaille für Kambundji in diesem Jahr: Nach Hallen-WM-Gold über 60 m und EM-Silber über 100 m gibts nun also auch über 200 m noch einmal Gold für die Frau, die den Sprint in der Schweiz im letzten Jahrzehnt auf ein neues Level gehoben hat.

Unaufhaltsamer Aufstieg

Auch in der Schweizer Leichtathletik-Geschichte macht die Bernerin einen Satz: Mit vier Medaillen bei Freiluft-Grossanlässen (1x WM, 3x EM) klettert sie in der Legenden-Galerie unaufhaltsam nach oben: Einzig Kugelstösser Werner Günthör (3x WM, 1x EM, 1x Olympia) hat mehr auf dem Konto.

Nachlegen kann sie diese Woche nicht mehr: Weil die Kolleginnen mit der 4x100-m-Staffel am Freitag überraschend den Einzug in den Staffel-Final verpassten, wird ihr der Medaillen-Hattrick von München verwehrt bleiben.

Ihr letztes EM-Highlight wird damit am Sonntag das Rennen von Ditaji Kambundji (20). Die jüngste der vier Kambundji-Schwestern bestreitet den Halbfinal und womöglich den Final über 100 m Hürden – für die grosse Schwester ein Pflichttermin.

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