Diese Geschwister sind echte Raketen: Sprinterin Ajla Del Ponte (24) und ihr Bruder Karim (22), Hockeyprofi. Er spielt für die Ticino Rockets, das Farmteam von National-League-Klub Ambri. Sie hat über 100 Meter letzte Saison eine Schallmauer durchbrochen: In Bulle FR legte sie eine Spitzenzeit von 11,08 auf die Bahn, knackte zum ersten Mal die 11,10-Sekunden-Marke. Zwei Diamond-League-Siege fuhr sie ein, insgesamt stand sie elfmal zuoberst auf dem Podest. Keine Europäerin war 2020 schneller als sie.
Der Lohn: ein ziemlicher Rummel. «Es ist viel los», sagt Del Ponte. Medien, Sponsoren, alle wollen etwas von ihr. Im Tessin ist sie im Moment die Sportlerin Nummer 1. Am 13. Dezember ist sie als BLICK-Sport-Champion nominiert, kann zur Sportlerin des Jahres gewählt werden.
BLICK wählt die Sport-Champions des Jahres! Weil die traditionellen «Sports Awards» bei der SRG im Corona-Jahr 2020 den «Besten aus 70 Jahren» weichen müssen, springen wir in die Bresche. Denn auch dieses Jahr gab es grosse Leistungen, die es zu honorieren gilt. Die BLICK-Sportredaktion hat die stärksten Athleten und Athletinnen des Jahres nominiert.
Eine Jury aus ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres sowie die BLICK-Leser küren den Sieger, wobei Jury-Voten und Leser-Abstimmung zu jeweils 50 Prozent zählen. Die Sieger werden am Sonntag, 13.12. bekannt: In einer Blick-TV-Spezialsendung küren Schwingerkönig Christian Stucki, Eiskunstlauf-Legende Sarah van Berkel und Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara die besten Sportler des Jahres.
Der Preis: BLICK spendet im Namen der beiden Sieger in den Hauptkategorien (Sportlerin und Sportler des Jahres) je 2000.- Franken an eine Nachwuchs-Sportorgnisation ihrer Wahl.
BLICK wählt die Sport-Champions des Jahres! Weil die traditionellen «Sports Awards» bei der SRG im Corona-Jahr 2020 den «Besten aus 70 Jahren» weichen müssen, springen wir in die Bresche. Denn auch dieses Jahr gab es grosse Leistungen, die es zu honorieren gilt. Die BLICK-Sportredaktion hat die stärksten Athleten und Athletinnen des Jahres nominiert.
Eine Jury aus ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres sowie die BLICK-Leser küren den Sieger, wobei Jury-Voten und Leser-Abstimmung zu jeweils 50 Prozent zählen. Die Sieger werden am Sonntag, 13.12. bekannt: In einer Blick-TV-Spezialsendung küren Schwingerkönig Christian Stucki, Eiskunstlauf-Legende Sarah van Berkel und Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara die besten Sportler des Jahres.
Der Preis: BLICK spendet im Namen der beiden Sieger in den Hauptkategorien (Sportlerin und Sportler des Jahres) je 2000.- Franken an eine Nachwuchs-Sportorgnisation ihrer Wahl.
Als Kind war sie Eiskunstläuferin
An diesem nebligen Nachmittag auf der Eisbahn von Biasca ist der Trubel weit weg. Ausser den Del Pontes ist niemand auf dem Eis, als die Geschwister aus Bignasco im Maggiatal die Schlittschuhe schnüren. «Ich bin hier nur der Beifahrer», ruft Karim in Richtung von Éric Landry. Der Rockets-Trainer bleibt an der Bande kurz stehen, um sich das Schauspiel anzuschauen. Er deutet mit dem Hockeystock auf seine Schwester. «Sie ist der Star.»
Was für den Hockey-Bruder die natürlichste Sache der Welt ist, macht Ajla Del Ponte ein bisschen Bauchweh. «Mal sehen, was ich noch kann», sagt sie. Fünf Jahre lang war sie als Kind Eiskunstläuferin. Dann wurde ihr das Eis «zu kalt», wie sie erklärt.
Doch es zeigt sich rasch: Verlernt hat sie wenig. «Wenn ich ehrlich bin, hätte ich gedacht, dass sie sich viel schlechter anstellen würde», sagt Karim und lacht. «Sie kann es offensichtlich immer noch.» Nur, als es darum geht, beim Bremsen möglichst viel Schnee aufzuwirbeln, stösst die Leichtathletin an ihre Grenzen. Aber die Del Pontes wissen sich zu helfen: Karim holt einfach mehr Anlauf und es fliegen so viele Eispartikel, dass es für beide reicht.
Dating-Tipps vom Bruder
Das passt: Die Del-Ponte-Geschwister sind eine verschworene Einheit. «Wir teilen alles», sagt Karim. «Wir reden über jedes Thema», ergänzt Ajla, «Filme, Eishockey, Leichtathletik, Dating.» Dating? «Ja. Karim gibt mir da manchmal Tipps. Ich staune manchmal, zu was er rät – aber er hat meistens recht.»
Früher schlichen sie am Samstagmorgen auf leisen Sohlen aus dem gemeinsamen Kinderzimmer, um «Peo» zu gucken, die Tessiner Kindersendung mit dem Stoffhund, «die hier jeder kennt», wie Ajla sagt. «Wir waren immer früh wach, unsere Eltern haben noch geschlafen und durften auf keinen Fall etwas merken. Es war eine richtige Mission.»
Die Missionen gehen ihnen auch im Erwachsenenalter nicht aus. Für Karim geht es darum, den Sprung in die erste Mannschaft von Ambri zu schaffen. «Ich habe immer in Ambri gespielt bei den Junioren», sagt er. «Von klein auf. Es ist mein Traum, für Ambri in der National League zu spielen.» Die einzige Ausnahme: Als Teenager spielt er fünf Jahre in Nordamerika Junioren-Hockey.
Ajla steht anstrengendes Jahr bevor
Jetzt ist er wieder da – dafür ist Ajla mit Trainings im Tessin, bei ihrer Trainingsgruppe in Holland, dem Studium in Lausanne viel ausserhalb vom Tessin unterwegs. Nach Weihnachten geht es für ein kurzes Camp nach Magglingen, dann folgt ein Trainingslager in Südafrika. «Dann die Hallensaison, dann ein Trainingscamp in Florida, dann der Saisonstart mit Staffel-WM, grosse Meetings, später Olympia, dazu die Diamond League in Zürich und Lausanne als Höhepunkte», zählt Coach Laurent Meuwly auf. «Es wird für sie ein anstrengendes Jahr und ein Jahr der Bestätigung.» Doch Meuwly ergänzt: «In den Leistungstests ist sie besser als vor einem Jahr zum selben Zeitpunkt.» Klingt vielversprechend.