Auf einen Blick
- Schon auf Mauritius legte Ehammer mit ersten Trainings los
- Dabei befand er sich nach seiner Hochzeit in den Flitterwochen
- Nach dem Disziplinen-Dilemma sagt er: «Ganz klar Zehnkampf!»
Flitterwochen auf dem Inselparadies im Indischen Ozean. Traumhafte Strände. Herrlicher Sonnenschein.
Für einmal ist die Leichtathletik für Simon Ehammer (24) nach der Hochzeit mit der österreichischen Skicrosserin und Hammerwerferin Tatjana Meklau (25) weit weg. Könnte man meinen.
Seit dieser Woche ist der Appenzeller zurück im normalen Trainingsbetrieb. Und er erzählt, dass es während des Trips eben doch etwas anders abgelaufen sei, als man hätte denken können.
Hochzeit, Flitterwochen – und dann der Ehrgeiz
«In den ersten zwei Wochen nach Saisonende im September habe ich mich weniger um den Sport gekümmert. Zuerst war die Hochzeit, dann die Flitterwochen. Das war schön, und ich konnte gut abschalten», erzählt er im Gespräch mit Blick. Aber dann? Brannte es ihm unter den Fingernägeln. «Auf Mauritius ist dann schon wieder der Ehrgeiz gekommen.»
Ehammer präzisiert: «In den letzten vier Tagen auf Mauritius habe ich bereits wieder ein paar Krafttrainings und Laufprogramme gemacht.» Dafür immerhin mit geringerer Intensität, quasi im Ferienmodus? Auch das nicht! «Dabei bin ich ab und zu auch an den Anschlag gekommen.»
Bereits in den Flitterwochen ging der Zehnkämpfer mit herausragenden Fähigkeiten im Weitsprung an die Grenzen.
Ehammer: «Ganz klar Zehnkampf!»
«In den kommenden Monaten kommt eine wichtige Phase, in der man sich oft quält», meint Ehammer. «Dafür ist man im Sommer, vor allem im hinteren Verlauf der Saison, dann froh.» Es wird eine lange Saison: Die WM 2025 in Tokio wird erst Mitte September sein.
Mehr Leichtathletik
Ehammer? Grossanlass? Da kommt bestimmt wieder die Frage, auf welche Disziplin er sich fokussiert. Zehnkampf oder Weitsprung? Er kommt mit einer klaren Antwort aus den Flitterwochen zurück: «Der Schwerpunkt liegt in den kommenden zwei Jahren ganz klar auf dem Zehnkampf.» Vergangenen Sommer vor Olympia in Paris zerbrach er sich den Kopf, bis er sich für den Weitsprung entschied und den starken, aber bitteren vierten Platz erreichte.
Einblicke in seine Saisonplanung
Die Schmerzen an der Ferse, die ihn bei Weltklasse Zürich einschränkten, belasten ihn nicht: «Die Probleme sind nahezu weg. Ein bisschen spüre ich es noch. Aber ich mache mir keine Sorgen deswegen.»
Bahn frei also für 2025: «Es wird eine Saison, in der ich angreifen kann. Wir fahren zwar noch immer zweigleisig, einzelne Wettkämpfe im Weitsprung werde ich bestreiten, zum Beispiel an der Diamond League. Aber es geht jetzt darum, eine Mehrkampfsaison durchzuziehen.»
Erstes Saisonhighlight wird Anfang März die Hallen-EM in den Niederlanden sein. Und kurz darauf vielleicht die aus der Corona-Zeit verschobene Hallen-WM in China. Ehammer wäre Titelverteidiger. Aber Titel sind jetzt noch weit weg. Zuerst gilt: wochenlange, harte Arbeit hinter den Kulissen.