Die Hoffnung der Leichtathletik-Fans im Letzigrund war gross, dass neben dem 400-Meter-Sieg von Lionel Spitz auch ein Schweizer Coup in einer der offiziellen Diamond-League-Disziplinen herausschaut.
Doch offenbar ist ausser bei Weitspringer Simon Ehammer (Rang 3) bei vielen Schweizer Aushängeschildern die Luft in dieser Olympia-Saison ziemlich raus. Hürdensprinterin Ditaji Kambundji (22)? Sie wird wegen eines Fehlstarts disqualifiziert, legt pro forma Protest ein, damit sie dennoch die 100 Meter Hürden laufen und sich den Zuschauern zeigen kann. Doch der Lauf ist dann alles andere als berauschend, Kambundji scheint nach dem Wirbel um den Frühstart von der Rolle. Disqualifiziert bleibt sie sowieso.
Mujinga nur noch auf dem Niveau der Formaufbauphase
Schwester Mujinga Kambundji (32) startet über 100 Meter. Im Gegensatz zur Athletissima in Lausanne, wo die Schweizer Rekordhalterin noch mit einem Podestplatz glänzte, setzt sie in Zürich kein Glanzpunkt. Im Letzigrund, mit stärkeren Gegnerinnen als im Waadtland, bleibt ihr mit eher bescheidenen 11,14 Sekunden Rang 8 von neun Gestarteten. Damit befindet sich Kambundji wieder auf dem Niveau ihres 100-Meter-Laufs von der EM in Rom, also bevor sie in die Topform kam, die sie in den Olympia-Final brachte.
Jason Joseph (25)? Über 110 Meter Hürden lässt der Basler auf den letzten Meter auslaufen, weil er den letzten Rang nicht mehr abwenden kann. 13,60 Sekunden.
Überraschungs-Europameister enttäuscht einmal mehr
Hochspringerin Salome Lang (26) muss bei ihrem letzten Einzelwettkampf vor dem Rücktritt im strömenden Regen ran und scheitert dreimal auf 1,80 Metern, es ist ein trostloser Abschluss.
Und 200-Meter-Europameister Timothé Mumenthaler (21)? Der Genfer kann seinen Coup von Rom einmal mehr diese Saison nicht so richtig bestätigen, er landet mit mageren 20,72 Sekunden auf dem letzten Rang.
Gut, gibt es zum Abschluss des Abends noch den Staffel-Auftritt von Mujinga Kambundji, Salomé Kora, Sarah Atcho-Jaquier und Leonie Pointet. Das Quartett ist gegen die eher bescheidene Konkurrenz schnell genug, um den Sieg zu holen.