Dieser Mann hat richtig viel Energie im Tank – und Selbstvertrauen. Letsile Tebogo (21) dreht beim packenden 200-Meter-Highlight im seit drei Monaten ausverkauften Letzigrund vor 25'000 Fans richtig auf. Fünfzig Meter vor dem Ziel liegt der Olympiasieger aus Botswana noch klar hinter Leader und US-Star Kenneth Bednarek (25). Dann legt das Sprint-Juwel noch eine Schippe drauf, schiebt sich als Erster über die Ziellinie. Was für ein Finish!
Exklusiv: Das ist Tebogo
19,55 s über die halbe Bahnrunde. Das ist eine Top-Zeit von Tebogo, nur zwei Hundertstel über dem Stadionrekord des abwesenden Noah Lyles. Und nicht einmal am Limit? Tebogo danach: «Das waren nicht meine hundert Prozent. Was im Gegensatz zu Olympia anders war, war die Kurve. Diesmal rannte ich die Kurve nicht, ich rannte nur die Zielgerade richtig. Im Olympia-Final brachte ich es über die ganze Distanz hin – das werde ich beim Diamond-League-Final auch wieder tun, denn es ist immer noch mehr in mir.» Klare Ansage. Die Finals in Brüssel finden in einer Woche (13./14. September) statt.
Olympia-Silbergewinner so schnell wie nie
Tebogo hat im Blick-Interview angekündigt, dass man im Letzi vielleicht etwas sehen werde. Obwohl er gar nicht wusste, was der Stadionrekord ist. Fast hätte es gereicht. Und über seine Siegesserie in der Diamond League, es waren drei Siege in Folge innert zwei Wochen (!), kurze Zeit nach dem Olympia-Triumph, sagte Tebogo: «Normalerweise sollte der Körper dann abschalten. Aber jetzt macht er einfach weiter. Ich habe also einfach Spass da draussen.» Hat er auch im Letzi. Vierter Sieg in Folge. Zum Start wirkt er noch fokussiert, im Ziel setzt er dann zum Tänzchen an.
Der geschlagene Bednarek läuft hinter Tebogo mit 19,57 s persönliche Bestleistung. Noch nie war der US-Sprinter über 200 m so schnell, trotz nasser Bahn im Letzi. Er ist immerhin zweifacher Olympia-Silbergewinner (2021, 24). Und: Timothé Mumenthaler, der Europameister aus Genf, läuft vor den Heim-Fans in 20,72 als Achter ins Ziel.
«Es bedeutet mir sehr viel, dieser Erfolg. Aber es geht weiter. Wir (das Team und ich) pushen weiter. Man darf keine Schwäche zeigen.» Ob er denn nicht müde sei nach Olympia in Paris, fragt SRF-Mann Paddy Kälin. Tebogo: «Es ist einfach: Du musst weitermachen. Man kann nicht zurücklehnen. Diese Option gibts nicht. Es ist noch Energie in mir drin.»
«Es bedeutet mir sehr viel, dieser Erfolg. Aber es geht weiter. Wir (das Team und ich) pushen weiter. Man darf keine Schwäche zeigen.» Ob er denn nicht müde sei nach Olympia in Paris, fragt SRF-Mann Paddy Kälin. Tebogo: «Es ist einfach: Du musst weitermachen. Man kann nicht zurücklehnen. Diese Option gibts nicht. Es ist noch Energie in mir drin.»
Revanche von Sprint-Star Richardson
Das Sprint-Highlight bei den Frauen: Die Revanche von Superstar Sha'Carri Richardson (24) über 100 m. Im Olympia-Final wurde sie noch von Julien Alfred düpiert, die Frau, die den kleinen Inselstaat St. Lucia in Ekstase versetzt. Nun gewinnt die Amerikanerin. Siegerzeit: 10,84 s.
Nicht im Spitzenkampf dabei: Mujinga Kambundji, die in 11,14 s Achte wird. Die Bernerin, Publikumsliebling im Letzi, direkt nach dem Lauf trotzdem: «Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen, wie das auf der Bahn ist. Grandiose Unterstützung.» Zum Abschluss des Abends holt sie mit der Schweizer Sprint-Staffel den klaren Sieg. Tosender Applaus.
Ingebrigtsen schon wieder geschlagen
Weiterer grosser Aufreger am Weltklasse-Abend: Superstar Jakob Ingebrigtsen (23) muss sich wie schon an Olympia über 1500 m bezwingen lassen – erstmals in einem Rennen mit Tempomacher. Ein Dämpfer für den ehrgeizigen Norweger. Aber einer mit Erklärung: «Ich bin noch nicht ganz erholt.» Er war zuletzt krank. So gibt er sich sogar zufrieden: «Besser als am Vortag erwartet.»
Diesmal bezwingt ihn nicht Olympiasieger Cole Hocker, der hinter Ingebrigtsen Dritter wird, sondern ein anderer Amerikaner: Yared Nuguse (25), der Olympiadritte.
Und: Über 5000 m läuft Doppel-Olympiasiegerin Beatrice Chebet (24) aus Kenia zum Meetingrekord und Jahresweltbestleistung. Bei 14:09,53 bleibt die Uhr stehen.
Männer
200 m (RW 0,4): 1. Tebogo (Bot) 19,55. 2. Bednarek (USA) 19,57. 3. Knighton (USA) 19,79. 4. Kerley (USA) 19,81. 5. Ogando (Dom. Rep.) 19,87. 8. Mumenthaler (Sz) 20,72.
400 m: 1. Spitz (Sz) 45,30. 2. Haydock-Wilson (Gb) 45,41. 3. Klein (Ho) 45,42. 4. Petrucciani (Sz) 45,46.
1500 m: 1. Nuguse (USA) 3:29,21. 2. Ingebrigtsen (No) 3:29,52. 3. Hocker (USA) 3:30,46
3000 m: 1. Krop (Ken) 7:34,80. 2. Kemboi (Ken) 7:35,46 – 6. Raess (Sz) 7:43,01.
110 m H. (GW 0,3): 1. Holloway (USA) 12,99. 2. Zhoya (Fr) 13,10. 3. Crittenden (USA) 3,15. 9. Joseph (Sz) 13,60.
400 m H.: 1. Clarke (Jam) 47,49. 2. Samba (Qat) 47,58. 3. Mägi (Est) 48,02. 7. Bonvin (Sz) 50,04.
Stab: 1. Duplantis (Sd) 5,82. 2. Kendricks (USA) 5,82. 3. Marschall (Aus) 5,72.
Weit: 1. Pinnock (Jam) 8,18. 2. Tentoglou (Gr) 8,02. 3. Ehammer (Sz) 7,98.
Kugel: 1. Crouser (USA) 22,66. 2. Fabbri (It) 21,86. 3. Otterdahl (USA) 21,38.
Speer: 1. Peters (Gren) 85,72. 2. Weber (De) 85,33. 3. Dean (Jap) 82,69.
Frauen
100 m (RW 0,1): 1. Richardson (USA) 10,84. 2. Alfred (St. Lucia) 10,88. 4. Asher-Smith (Gb) 10,89. 8. M. Kambundji (Sz) 11,14.
Vorprogramm (GW 0,3): 1. Henriksson (Sd) 11,23. 3. Kora (Sz) 11,33. 6. Frey (Sz) 11,44. 9. Atcho-Jaquier (Sz) 11,68.
400 m: 1. Jäger (No) 50,49. 2. Gogl-Walli (Ö) 50,60. 5. Senn Sz) 52,52. 6. Gubelmann (Sz) 52,60. 7. Fahr (Sz) 52,87. 8. Niederberger (Sz) 53,11.
800 m: 1. Moraa (Ken) 1:57,08. 2. Bell (Gb) 1:57,94. 3. Wiley (USA) 1:58,16. 9. Pellaud (Sz) 1:59,85. 11. Rosamilia (Sz) 2:00,17. 12. Werro (Sz) 2:06,17.
5000 m: 1. Chebet (Ken) 14:09,52. 2. Taye (Äth) 14:28,76. 3. Gebreselama (Äth) 14:39,05. 4. Schweizer (USA) 14:47,50.
100 m H. (RW 0,8): 1. Camacho-Quinn (Puerto-Rico) 12,36. 2. Samba-Mayela (Fr) 12,40. 3. Russell (USA) 12,47. D. Kambundji (Sz) disq.
400 m H.: 1. Salmon (Jam) 52,97. 2. Cockrell (USA) 53,17. 3. Little (USA) 54,07. 8. Giger (Sz) 56,19.
Hoch: 1. Mahutschich (Ukr) 1,96. 2. Olyslagers (Aus) 1,93. 2. Geratschenko (Ukr) 1,93.
4x100 m: 1. Schweiz (Kora, Atcho-Jaquier, Pointet, M. Kambundji) 42,55. 2. Holland 43,46. 3. Belgien 43,52.
Männer
200 m (RW 0,4): 1. Tebogo (Bot) 19,55. 2. Bednarek (USA) 19,57. 3. Knighton (USA) 19,79. 4. Kerley (USA) 19,81. 5. Ogando (Dom. Rep.) 19,87. 8. Mumenthaler (Sz) 20,72.
400 m: 1. Spitz (Sz) 45,30. 2. Haydock-Wilson (Gb) 45,41. 3. Klein (Ho) 45,42. 4. Petrucciani (Sz) 45,46.
1500 m: 1. Nuguse (USA) 3:29,21. 2. Ingebrigtsen (No) 3:29,52. 3. Hocker (USA) 3:30,46
3000 m: 1. Krop (Ken) 7:34,80. 2. Kemboi (Ken) 7:35,46 – 6. Raess (Sz) 7:43,01.
110 m H. (GW 0,3): 1. Holloway (USA) 12,99. 2. Zhoya (Fr) 13,10. 3. Crittenden (USA) 3,15. 9. Joseph (Sz) 13,60.
400 m H.: 1. Clarke (Jam) 47,49. 2. Samba (Qat) 47,58. 3. Mägi (Est) 48,02. 7. Bonvin (Sz) 50,04.
Stab: 1. Duplantis (Sd) 5,82. 2. Kendricks (USA) 5,82. 3. Marschall (Aus) 5,72.
Weit: 1. Pinnock (Jam) 8,18. 2. Tentoglou (Gr) 8,02. 3. Ehammer (Sz) 7,98.
Kugel: 1. Crouser (USA) 22,66. 2. Fabbri (It) 21,86. 3. Otterdahl (USA) 21,38.
Speer: 1. Peters (Gren) 85,72. 2. Weber (De) 85,33. 3. Dean (Jap) 82,69.
Frauen
100 m (RW 0,1): 1. Richardson (USA) 10,84. 2. Alfred (St. Lucia) 10,88. 4. Asher-Smith (Gb) 10,89. 8. M. Kambundji (Sz) 11,14.
Vorprogramm (GW 0,3): 1. Henriksson (Sd) 11,23. 3. Kora (Sz) 11,33. 6. Frey (Sz) 11,44. 9. Atcho-Jaquier (Sz) 11,68.
400 m: 1. Jäger (No) 50,49. 2. Gogl-Walli (Ö) 50,60. 5. Senn Sz) 52,52. 6. Gubelmann (Sz) 52,60. 7. Fahr (Sz) 52,87. 8. Niederberger (Sz) 53,11.
800 m: 1. Moraa (Ken) 1:57,08. 2. Bell (Gb) 1:57,94. 3. Wiley (USA) 1:58,16. 9. Pellaud (Sz) 1:59,85. 11. Rosamilia (Sz) 2:00,17. 12. Werro (Sz) 2:06,17.
5000 m: 1. Chebet (Ken) 14:09,52. 2. Taye (Äth) 14:28,76. 3. Gebreselama (Äth) 14:39,05. 4. Schweizer (USA) 14:47,50.
100 m H. (RW 0,8): 1. Camacho-Quinn (Puerto-Rico) 12,36. 2. Samba-Mayela (Fr) 12,40. 3. Russell (USA) 12,47. D. Kambundji (Sz) disq.
400 m H.: 1. Salmon (Jam) 52,97. 2. Cockrell (USA) 53,17. 3. Little (USA) 54,07. 8. Giger (Sz) 56,19.
Hoch: 1. Mahutschich (Ukr) 1,96. 2. Olyslagers (Aus) 1,93. 2. Geratschenko (Ukr) 1,93.
4x100 m: 1. Schweiz (Kora, Atcho-Jaquier, Pointet, M. Kambundji) 42,55. 2. Holland 43,46. 3. Belgien 43,52.