Schweizer Staffel holt den Sieg
Die Olympiastaffel der Schweizer Frauen siegt im Letzigrund zum Abschluss – und das auf souveräne Art und Weise. Kora, Atcho-Jaquier, Pointet und Kambundji bringen den Staffel-Stab nach 42,55 Sekunden ins Ziel. Fast eine Sekunde Vorsprung weisen unsere Sprinterinnen auf Holland auf! Es ist ein toller Abschluss eines gelungenen Meetings in Zürich. Einzig das Wetter wollte nicht mitspielen.
100 m (RW 0,1): 1. Richardson (USA) 10,84. 2. Alfred (St. Lucia) 10,88. 4. Asher-Smith (Gb) 10,89. 8. M. Kambundji (Sz) 11,14.
Vorprogramm (GW 0,3): 1. Henriksson (Sd) 11,23. 3. Kora (Sz) 11,33. 6. Frey (Sz) 11,44. 9. Atcho-Jaquier (Sz) 11,68.
400 m: 1. Jäger (No) 50,49. 2. Gogl-Walli (Ö) 50,60. 5. Senn Sz) 52,52. 6. Gubelmann (Sz) 52,60.
800 m: 1. Moraa (Ken) 1:57,08. 2. Bell (Gb) 1:57,94. 3. Wiley (USA) 1:58,16. 9. Pellaud (Sz) 1:59,85. 11. Rosamlilia (Sz) 2:00,17. 12. Werro (Sz) 2:06,17.
5000 m: 1. Chebet (Ken) 14:09,52. 2. Taye (Äth) 14:28,76. 3. Gebreselama (Öth) 14:39,05. 4. Schweizer (USA) 14:47,50.
100 m H. (RW 0,8): 1. Camacho-Quinn (Puerto-Rico 12,36. 2. Samba Mayela (Fr) 12,40. 3. Russell (USA) 12,47. D. Kambundji (Sz) disq.
400 m H.: 1. Salmon (Jam) 52,97. 2. Cockrell (USA) 53,17. 3. Little (USA) 54,07. 8. Gigeee (Sz) 56,19.
Hoch: 1. Mahuchikh (ukr) 1,96. 2. Olyslagers (Aus) 1,93. 2. Geratschenko (Ukr) 1,93.
4x100 m: 1. Schweiz (Kora, Atcho-Jaquier, Pointet, M. Kambundji) 42,55. 2. Holland 43,46. 3. Belgien 43,52..
100 m (RW 0,1): 1. Richardson (USA) 10,84. 2. Alfred (St. Lucia) 10,88. 4. Asher-Smith (Gb) 10,89. 8. M. Kambundji (Sz) 11,14.
Vorprogramm (GW 0,3): 1. Henriksson (Sd) 11,23. 3. Kora (Sz) 11,33. 6. Frey (Sz) 11,44. 9. Atcho-Jaquier (Sz) 11,68.
400 m: 1. Jäger (No) 50,49. 2. Gogl-Walli (Ö) 50,60. 5. Senn Sz) 52,52. 6. Gubelmann (Sz) 52,60.
800 m: 1. Moraa (Ken) 1:57,08. 2. Bell (Gb) 1:57,94. 3. Wiley (USA) 1:58,16. 9. Pellaud (Sz) 1:59,85. 11. Rosamlilia (Sz) 2:00,17. 12. Werro (Sz) 2:06,17.
5000 m: 1. Chebet (Ken) 14:09,52. 2. Taye (Äth) 14:28,76. 3. Gebreselama (Öth) 14:39,05. 4. Schweizer (USA) 14:47,50.
100 m H. (RW 0,8): 1. Camacho-Quinn (Puerto-Rico 12,36. 2. Samba Mayela (Fr) 12,40. 3. Russell (USA) 12,47. D. Kambundji (Sz) disq.
400 m H.: 1. Salmon (Jam) 52,97. 2. Cockrell (USA) 53,17. 3. Little (USA) 54,07. 8. Gigeee (Sz) 56,19.
Hoch: 1. Mahuchikh (ukr) 1,96. 2. Olyslagers (Aus) 1,93. 2. Geratschenko (Ukr) 1,93.
4x100 m: 1. Schweiz (Kora, Atcho-Jaquier, Pointet, M. Kambundji) 42,55. 2. Holland 43,46. 3. Belgien 43,52..
Start-Wirbel um Kambundji
Wirbel um den Auftritt von Ditaji Kambundji über 100 m Hürden. Die Schweizerin ist startbereit, leistet sich dann aber einen Fehlstart. Nach kurzer Diskussion mit den Regelhütern darf die Schweizerin schliesslich unter Protest doch noch starten und über die Hürden sprinten.
Allerdings ist im Rennen dann zu sehen, dass der Start-Wirbel seine Spuren hinterlassen hat: Kambundji ist von der Rolle und wird im Lauf Letzte. «Dass ich unter dem Protest laufen konnte, war mir wichtig, um dem Schweizer Publikum noch etwas bieten zu können.»
Warholm fühlt sich «schrecklich»
Kurz vor 20 Uhr der grosse Auftritt von Karsten Warholm. SRF-Moderator Lukas Studer formuliert es beim Stadioninterview treffend: «Walk of Shame.» Der norwegische Hürden-Star hat am Vorabend das gross inszenierte 100-m-Duell mit Stabhochsprung-Star Duplantis verloren. Die Höchststrafe: Warholm muss im schwedischen Nationaltrikot auftreten.
200 m (RW 0,4): 1. Tebogo (Bot) 19,55. 2. Bednarek (USA) 19,57. 3. Knighton (USA) 19,79. 4. Kerley (USA)19,81. 5. Ogando (Dominika) 19,87. 8. Mumenthaler (Sz) 20,72.
400 m: 1. Spitz (Sz) 45,30. 2. Haydock-Wilson (Gb) 45,41. 3. Klein (Ho) 45,42. 4. Petrucciani (Sz) 45,46.
1500 m: 1. Nuguse (USA) 3:29,21. 2. Ingebrigtsen (No) 3:29,52. 3. Hocker (USA) 3:30,46
3000 m: 1. Krop (Ken) 7:34,80. 2. Kemboi (Ken) 7:35,46 – 6. Raess (Sz) 7:43,01.
110 m H. (GW 0,3): 1. Holloway (USA) 12,99. 2. Zhoya (Fr) 13,10. 3. Crittenden (USA) 3,15. 9. Joseph (Sz) 13,60.
400 m H.: 1. Clarke (Jam) 47,49. 2. Samba (Qat) 47,58. 3. Mägi (Est) 48,02. 7. Bonvin (Sz) 50,04.
Stab: 1. Duplantis (Sd) 5,82. 2. Kendricks (USA) 5,82. 3. Marschall (Aus) 5,72.
Weit: 1. Pinnock (Jam) 8,18. 2. Tentoglu (Gr) 8,02. 3. Ehammer (Sz) 7,98.
Kugel: 1. Crouser (USA) 22,66. 2. Fabri (It) 21,86. 3. Otterdahl (USA) 21,38.
Speer: 1. Peters (Gren) 85,72. 2. Weber (De) 85,33. 3. Dean (jap) 82,69.
200 m (RW 0,4): 1. Tebogo (Bot) 19,55. 2. Bednarek (USA) 19,57. 3. Knighton (USA) 19,79. 4. Kerley (USA)19,81. 5. Ogando (Dominika) 19,87. 8. Mumenthaler (Sz) 20,72.
400 m: 1. Spitz (Sz) 45,30. 2. Haydock-Wilson (Gb) 45,41. 3. Klein (Ho) 45,42. 4. Petrucciani (Sz) 45,46.
1500 m: 1. Nuguse (USA) 3:29,21. 2. Ingebrigtsen (No) 3:29,52. 3. Hocker (USA) 3:30,46
3000 m: 1. Krop (Ken) 7:34,80. 2. Kemboi (Ken) 7:35,46 – 6. Raess (Sz) 7:43,01.
110 m H. (GW 0,3): 1. Holloway (USA) 12,99. 2. Zhoya (Fr) 13,10. 3. Crittenden (USA) 3,15. 9. Joseph (Sz) 13,60.
400 m H.: 1. Clarke (Jam) 47,49. 2. Samba (Qat) 47,58. 3. Mägi (Est) 48,02. 7. Bonvin (Sz) 50,04.
Stab: 1. Duplantis (Sd) 5,82. 2. Kendricks (USA) 5,82. 3. Marschall (Aus) 5,72.
Weit: 1. Pinnock (Jam) 8,18. 2. Tentoglu (Gr) 8,02. 3. Ehammer (Sz) 7,98.
Kugel: 1. Crouser (USA) 22,66. 2. Fabri (It) 21,86. 3. Otterdahl (USA) 21,38.
Speer: 1. Peters (Gren) 85,72. 2. Weber (De) 85,33. 3. Dean (jap) 82,69.
Wie das für ihn sei, will Studer wissen: «Terrible», sagt Warholm («schrecklich»). Keine weiteren Worte? «Nein.» Und dann fällt dem Norweger noch etwas ein: «Ich brauche danach eine gute Dusche.»
Er verrät auch, dass er im direkt anschliessenden 400-m-Hürdenlauf nicht antreten kann. Es habe ihm im Oberschenkel gezwickt. Vorsichtsmassnahme des einzigen Menschen der Welt, der in dieser Disziplin bisher unter 46 Sekunden gelaufen ist (Weltrekord 45,94, 2021).
Im schwedischen Nati-Trikot muss er für Fotos noch eine Bahnlänge laufen. Dann küsst er eine Norwegen-Flagge und verabschiedet sich.Über 400 m Hürden wirft während des Laufs dann auch Olympia-Bronzegewinner Dos Santos (Bra) das Handtuch. Der Sieg geht an Roshawn Clarke (Jam).
Was für ein Endspurt von Sprint-Juwel Tebogo
Auf den letzten Metern des 200-m-Rennens drückt sich Letsile Tebogo (21) noch vor US-Star Kenneth Bednarek, gewinnt das Rennen in einer Top-Zeit von 19,55. Vor dem Start wirkt Tebogo konzentriert, im Ziel tanzt der Nationalheld Botswanas dann. Nur drei Hundertstel ist er über dem Meetingrekord des heute abwesenden Noah Lyles. Im exklusiven Blick-Interview hat er angekündigt, dass man heute vielleicht etwas sehen könnte. Bednarek läuft übrigens persönliche Bestleistung (19,57 s). Timothé Mumenthaler, der Europameister aus Genf, wird in 20,72 Achter.
Mondo ist auch wetterfest
Richtig lausig sind die äusseren Bedingungen für die Stabspringer. Ihre Gegner sind nicht nur der Regen, der Wind oder die kühle Temperatur. Vor allem für die Nässe zu Griffproblemen am Stab. Für die Hände von Duplantis und Co. herrscht Rutschgefahr.
Die zwei Besten lassen sich dadurch nur wenig beirren. Armand «Mondo» Duplantis und sein bester US-Kumpel Sam Kendricks. Beide schaffen 5,82, Kendricks muss sich geschlagen geben, weil er auf der Anfangshöhe zwei Versuche braucht. Das Publikum verzeiht es dem schwedischen Überspringer, dass er nach dem feststehenden Sieg auf Sechs-Meter-Sprünge verzichtet. Sicherheit geht auch für Duplantis vor.
Mahutschich holt Tagessieg im Hochsprung
Als einzige Athletin schafft Mahutschich aus der Ukraine die Höhe von 1,96 Metern und holt sich den Sieg. Olyslagers (Australien) klassiert sich auf dem zweiten Rang. Für Gerashchenko (UKR) resultiert Platz drei.
Meeting-Rekord über 5000 Meter!
Bei 14:09,53 bleibt die Uhr stehen. Doppel-Olympiasiegerin Beatrice Chebet (24) aus Kenia triumphiert mit grossem Abstand. Ihr Zeit ist nicht nur Meetingrekord – sondern auch Jahresweltbestleistung.
Kambundji bei Richardson-Sieg chancenlos
Im Olympia-Final über 100 m düpierte Julien Alfred, die Frau aus dem kleinen Inselstaat St. Lucia, alle, inklusive US-Star Sha’Carri Richardson. Nun hat die Amerikanerin die Nase vorn. Siegerzeit: 10,84 s. Alfred wird mit vier Hundertsteln Rückstand Zweite. Nicht im Spitzenkampf dabei. Mujinga Kambundji, die in 11,14 s Achte wird. Die Bernerin, Publikumsliebling im Letzi, direkt nach dem Lauf: «Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen, wie das auf der Bahn ist. Grandiose Unterstützung.» Erneut tosender Applaus. «Ich glaube, es sind alle ein bisschen müde jetzt gegen Ende Saison, aber es macht mega Spass.»
Spitz hat am Ende die Nase vorne
Lionel Spitz dreht auf den letzten 100 Metern auf und überholt noch drei Konkurrenten – und läuft damit auf den ersten Rang über 400 m. In 45,30 Sekunden läuft er die fünftschnellste Zeit der Karriere. Ricky Petrucciani wird Vierter, Charles Devantay Siebter, Vincent Gendre Achter. Zuvor sind auch die Frauen gelaufen, Schweizerinnen schafften es keine in die Top 3. Beide Rennen sind nicht Teil der Diamond League.
Äthiopischer Doppelsieg
Ohne Dominic Lobalu geht das 3000-Meter-Rennen zu Ende. Der Europameister über 10000 Meter musste für den Auftritt wegen einer Corona-Infektion absagen. Die Äthiopier nutzen die Abwesenheit des für die Schweiz startenden Ex-Flüchtlings für einen Doppelsieg. Jacob Krop ist in 7:34,80 min als erster im Ziel, dahinter läuft sein Landsmann Cornelius Komboi ein. Mit Jonas Raess landet der verbliebene Schweizer in 7:43,01 min auf dem 6. Rang.
Moser tröstet Hochspringerin Lang bei Abschiedsvorstellung
Es war ihr letzter grosser Auftritt vor dem Karriereende. Und er ist früh vorbei für die Basler Hochspringerin Salome Lang (26). Zum Meeting-Start scheitert sie auf der Starthöhe 1,80 m dreimal. Aus, vorbei. Tränen bei Lang – wohl einfach auch, weil es vorbei ist auf der grossen Bühne.
Stabhochsprung-Star Angelica Moser, die am Mittwochabend im Hauptbahnhof Vierte wurde, ist am Bahnrand und nimmt sie in den Arm. Vor gut einer Woche verkündete Lang ihr Ende als Spitzensportlerin. «Es ist schwierig, zu akzeptieren, dass mich beim Talent wohl weiter gebracht hätte, aber dass ich akzeptieren muss, körperlich das Limit erreicht zu haben», schrieb sie. Die Belastung, 2-Meter-Sprünge anzustreben, hätten zu grosses Risiko für Langzeitverletzungen mit sich gebracht, meint sie. Vor allem der Rücken machte ihr Probleme. Lang geht als Schweizer Rekordhalterin (1,97 m, 2021).
Fällt heute ein Weltrekord?
Kandidaten dazu gibt es. Über 1500 m bei den Männern treten Superstar Jakob Ingebritsen (23) und das komplette Olympia-Podest an (1. Hocker/USA, 2. Kerr/Gb, 3. Nuguse/USA). Dieses hat der Norweger über diese Distanz überraschend verpasst, dafür danach in Polen über 3000 m den Weltrekord pulverisiert. Der 1500-m-Weltrekord ist 26 Jahre alt und stammt vom Marokkaner Hicham El Guerrouj (3:26,00). Die Bestzeit in diesem Jahr von Ingebrigtsen vom Juli ist die viertschnellste Zeit der Geschichte (3:26,73). 73 Hundertstel also, die noch fehlen zum grossen Coup.
Weitere heisse Kandidatin: Doppel-Olympiasiegerin Beatrice Chebet (24) über 5000 m und 10’000 m aus Kenia. Sie startet um 20.43 Uhr ins 5000-m-Rennen. Die Marke, die es zu schlagen gilt: 14.00,21. Ihre persönliche Bestleistung ist rund 6 Sekunden darüber.
Und natürlich, der Mann der Stunde: Armand «Mondo» Duplantis (24). Nach seinem Triumph im gross inszenierten 100-m-Showrennen tritt er wieder im Stabhochsprung an. Der Meetingrekord von ihm aus dem Jahr 2022 liegt 19 Zentimeter unter seinem neuen Weltrekord von Ende August (6,26 m). Was bei den technischen Disziplinen zum Problem werden könnte: Petrus hat seine Schleusen geöffnet – und Mondos Weltrekord-Gelüste wohl frühzeitig weggespült.
Kambundjis beobachten «The next Kambundjis»
Es ging um grossen Tamtam um das grosse Show-Duell zwischen Armand Duplantis und Karsten Warholm fast unter. Doch am Mittwoch fanden im Rahmenprogramm auch sportlich relevante Sprints statt. So bei den Auftritten von Schweizer U18-Läuferinnen, die unter den Augen von Mujinga und Ditaji als «The next Kambundjis» auftraten. Die siegreiche Appenzellerin Timea Rankl (15) stellt dabei mt 11,61 Sekunden einen neuen U18-Schweizerrekord über 100 Meter auf. Damit ist sie schneller als Kambundji im selben Alter. Mujinga sagt: «Die Entwicklung ist enorm, soviel ich weiss, halte ich nicht mehr allzuviele Juniorenrekorde!»