Es ist den Fans und den vielen Athletinnen und Athleten an der Hallen-WM sofort klar, dass das keine Enttäuschungsschreie wegen des verpatzten Sprungs sind. Stabhochspringerin Margot Chevrier (24) liegt auf der Matte und schreit vor Schmerzen. Rasch ist klar, dass sich die Französin schwer verletzt hat – sie ist bei Abbruch ihres Sprungs mit dem linken Fuss böse umgeknickt, die Bilder mit ihrem unnatürlich nach innen stehenden Schuh und das Blut sprechen eine deutliche Sprache.
Chevrier muss noch auf der Matte liegend medizinisch versorgt werden, der Wettkampf wird sofort unterbrochen. Konkurrentin Angelica Moser (26) sagt nach ihrem vierten WM-Rang bei SRF über den Schockmoment um die Gegnerin: «Es war sehr unschön, wenn man so etwas mitansehen muss. Ich verstehe mich sehr gut mit ihr, da tut es umso mehr weh. Ich hoffe sehr, dass es ihr rasch wieder besser geht. Für uns war es schwierig, weil wir alles es miterlebt hatten und dann warten mussten.»
Sie will dennoch an Heim-Olympia
Mit offenem Knöchelbruch wird die Stabhochspringerin auf einer Trage aus der Halle und dann ins Spital gebracht. Eine erste OP wird in Glasgow gemacht, eine zweite ist bereits für die Rückkehr in die Heimat geplant. Am Ende wird Chevrier wegen der bereits übersprungenen Höhe noch als WM-Achte in der Rangliste geführt.
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Ein schwacher Trost angesichts der plötzlichen Ungewissheit, ob ein Start beim Karriere-Highlight, den Olympischen Spielen im eigenen Land, möglich sein wird. Doch für Heim-Olympia will sie kämpfen: Eine Story auf ihrem Insta-Profi zeigt, dass sich Chevrier im Spitalbett «Paris '24, ich werde springen!», mit Filzstift auf den Oberschenkel geschrieben hat. dazu schreibt sie: «Was immer nötig ist, ich werde in Paris dabei sein.»