Hier läuft Ajla Del Ponte die 100m in nur 10,90 Sekunden
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Tessinerin schnell wie nie:Hier läuft Ajla Del Ponte die 100m in nur 10,90 Sekunden

«Respektlos!»
Del Ponte sauer wegen Aktion mit Kambundji

Leichtathletik-Verbandschef Christoph Seiler wollte sich eigentlich über einen gelungenen Nachwuchs-Event freuen. Und sorgte für Aufregung bei den schnellsten Frauen der Schweiz.
Publiziert: 20.05.2022 um 08:33 Uhr
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Deswegen rauchen die Köpfe: Mujinga Kambundji posiert mit Verbandschef Christoph Seiler (3. v. l.) und einer «falschen» Rekord-Zeit.
Foto: Screenshot facebook
Emanuel Gisi

Bald laufen sie wieder heiss: Die Schweizer Sprint-Raketen Mujinga Kambundji (29) und Ajla Del Ponte (25) sorgten 2021 für einen sensationellen Leichtathletik-Sommer. Mit Olympia-Finalplätzen, Platz 4 der Sprint-Staffel und Del Pontes neuem Schweizer Rekord über 100 m (10,90 s) katapultierten sie die kleine Schweiz in die Sprint-Weltklasse. Eigentlich unvorstellbar.

Doch zum Saisonstart kochen die Gemüter über. Der Grund: eine fiktive Anzeigetafel. Vor ein paar Tagen taucht ein Foto von Kambundji (100-m-Bestzeit: 10,94) auf, wo sie mit einer Tafel posiert, auf der 10,89 Sekunden aufleuchten – das wäre neuer Schweizer Rekord. Entstanden ist es bei einer Veranstaltung des Visana-Sprints, dem Nachwuchs-Fördergefäss von Swiss-Athletics. Gepostet hat es Verbandspräsident Christoph Seiler auf seiner Facebook-Seite.

Del Ponte nicht begeistert

Das kommt bei Rekordhalterin Del Ponte und ihrem Team gar nicht gut an. «Respektlos!», meint Laurent Meuwly, Trainer von Del Ponte. Der Sprint-Coach, der mittlerweile für die Holländer arbeitet, interveniert bei seinem alten Verband. «Man muss sich bewusst sein, wie viele enorme Efforts hinter einer solchen Leistung stecken», sagt er. «Du gehst nicht einfach auf die Bahn und läufst mal eben 10,90. Dafür braucht es Jahre an harter Arbeit. Man fragt sich: Wünscht man sich beim Verband etwa eine andere Rekordhalterin?»

Aber wie kommt Kambundji dazu, mit einem «falschen» Rekord zu posieren? Ganz einfach: Sie wusste nichts davon, wie ihr Management und der Verband auf Nachfrage betonen. Die Bernerin ist Botschafterin der Versicherung und des Nachwuchs-Sprints, posierte in dieser Funktion für eine Reihe von Schnappschüssen. Darunter auch für dieses, mit dem sie mitten in eine Kontroverse rutschte.

Der Präsident sagt «Sorry»

Dem Auslöser des Ärgers ist die Sache längst unangenehm. Er habe das Bild als Dank an den neuen Sponsor und aus Freude über einen gelungenen Anlass gepostet, sagt Seiler auf Blick-Anfrage. «Dabei habe ich schlichtweg nicht daran gedacht, dass dieses Bild durch die Präsenz von Mujinga auch anders interpretiert werden kann. Als ich von Laurent Meuwly auf das heikle Foto aufmerksam gemacht wurde, habe ich mich über meine Unachtsamkeit geärgert, das eine Bild sofort entfernt und mich bei ihm entschuldigt.»

Meuwly hat die Entschuldigung angenommen. Aber er sagt auch: «Ajla ist immer noch die schnellste Schweizerin, auch wenn Mujinga das Zeug dazu hat, ebenfalls noch schneller zu laufen. Die beiden treiben sich so schon genügend an. Da braucht es nicht noch einen Konflikt am Rand. Diese Rivalität gehört auf die Bahn!»

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