Die Rollstuhlsportlerin Catherine Debrunner holt an der Leichtathletik-WM in Paris über 1500 m ihre dritte Goldmedaille. Manuela Schär gewinnt hinter ihrer Teamkollegin erneut Silber.
Andere Distanz, identisches Resultat. Wie schon am Montag über 5000 m belegen Catherine Debrunner und Manuela Schär die ersten beiden Ränge. Sie habe bisweilen befürchtet, dass sie nicht gut wegkommen würden, meinte Schär. Denn wenn sie irgendwo eingeklemmt worden wären, bestehe immer auch die Gefahr, dass es zu Stürzen komme. Deshalb habe sie auf einer Aussenbahn auch einen etwas weiteren Weg in Kauf genommen.
Das Schweizer Duo setzt sich früh an die Spitze des Feldes und lässt sich von den Konkurrentinnen nicht mehr einholen. Dass Schär im Schlusssprint wiederum ihrer Teamkollegin den Vortritt lassen muss, stört die 38-jährige Luzernerin nicht. «Es ist mega cool, konnten wir zusammen die nächsten beiden Medaillen für die Schweiz holen.»
Zufriedene, müde Debrunner
An der letzten WM 2019 in Dubai hatte Debrunner über 1500 m den 5. Rang belegt, seither ist die 28-jährige Thurgauerin zu einer der erfolgreichsten Leichtathletinnen überhaupt und zur mehrfachen Weltrekordhalterin geworden - unter anderem auch über 1500 m. Ihre Bestmarke von 3:09,47, die sie erst im Februar an einem Meeting in Sharjah in den Emiraten aufgestellt hatte, verpasst sie zwar um 13 Sekunden. Die Zeit ist indes sekundär.
Viel wichtiger ist, dass sie nun bereits drei Goldmedaillen aus Paris wird nach Hause nehmen können, so viele, wie bisher niemand an dieser WM gewonnen hat, weshalb die Schweizerin den Medaillenspiegel der Athletinnen und Athleten aktuell anführt. Debrunner weiss, dass von ihr als Weltrekordhalterin gemeinhin der Sieg erwartet wurde. Dass ihr dieser nun glückte, sorgt für Erleichterung. «Ich bin sehr zufrieden, aber auch sehr müde.»
Während Schär vor ihrem letzten Einsatz über 400 m am Samstag einen freien Tag mit Hund und Familie geniessen wird, steht Debrunner am Freitag über 100 m im Einsatz.
Quotenplatz für Eachus
Für eine Erfolgsmeldung sorgt auch die dritte Schweizerin am Start, Patricia Eachus. Die 33-jährige Zürcherin klassiert sich im 4. Rang und sichert der Schweiz einen weiteren Quotenplatz für die Paralympics 2024, die ebenfalls in Paris stattfinden werden. (SDA)