Catherine Debrunner und Manuela Schär gewinnen an der Leichtathletik-WM in Paris in ihren Kategorien Gold über 800 m.
Am Vortag hatten sich die beiden Schweizerinnen über 5000 m noch in derselben Kategorie duelliert und Debrunner sich im Schlussspurt vor Schär die Goldmedaille gesichert. Diesmal konnten sich beide eine Goldmedaille umhängen lassen.
Debrunner fuhr in ihrem Rennen, in dem lediglich vier Athletinnen an den Start gingen, von Beginn an vorne weg. Sie habe zwar die Anstrengung vom Vortag noch in den Armen gespürt, meinte die 28-jährige Thurgauerin. Es hinderte sie aber nicht daran, ein hohes Tempo anzuschlagen. Ihren erst im Mai in Arbon aufgestellten Weltrekord von 1:38,78 Minuten verpasste Debrunner lediglich um elf Hundertstel.
Sie habe nach der ersten Runde gesehen, dass sie schnell unterwegs sei, sagte sie. «Aber ich habe den Rekord ja erst gerade aufgestellt. Ich kann nicht erwarten, ihn in jedem Rennen zu verbessern.»
Premiere für Schär
Auch Manuela Schär fuhr in ihrem Rennen plötzlich gegen die Uhr. Der 38-jährigen Luzernerin fehlten mit ihrer Zeit von 1:42,25 bloss 78 Hundertstel auf ihren Weltrekord, den sie 2019 in Nottwil aufgestellt hatte, nachdem sie am Vormittag im Vorlauf bereits einen Weltmeisterschafts-Rekord realisiert hatte. Viel wichtiger als die Zeit war Schär jedoch der Fakt, dass sie nun eine Lücke in ihrem Palmarès schliessen konnte: Denn trotz all ihrer Erfolge bei Paralympics, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften – auf der Bahn hatte sie bis anhin an einer WM noch nie Gold gewonnen. «Es ist schon sehr speziell, dass es nun endlich geklappt hat», sagte Schär, die an den Paralympics 2021 in Tokio ihre erste Goldmedaille über diese Distanz am bedeutendsten Sportanlass gewonnen hatte.
Debrunner und Schär werden bereits am Mittwochmorgen im Vorlauf über 1500 m wieder im Einsatz stehen. (SDA)