Der Mann stammt aus Boring (Deutsch: «langweilig») im US-Bundesstaat Oregon. Doch Ryan Crouser (28) ist alles andere als ein Langweiler. Das beginnt beim zweifachen Olympiasieger und Weltrekordhalter (23,37 m) im Kugelstossen schon beim Essen: 5000 Kalorien muss der 150 Kilo-Brocken jeden Tag vertilgen, um Kraft und Explosivität zu behalten.
Das Problem des Zweimetermannes mit dem Cowboyhut, der am Mittwoch auf dem Zürcher Sechseläutenplatz bei Weltklasse Zürich im Einsatz steht: Weil er von Natur aus eher athletisch ist, ist Essen für ihn eine Frage der Disziplin, es ist ein Teil des Trainings geworden. Es gibt ein Bild von der Junioren-WM 2009 in Italien, da ist Crouser 17-jährig und gertenschlank. Seither hat er sich mächtig Masse draufgefuttert. So viel, dass er sagt: «Ich mag essen eigentlich gar nicht mehr so gerne.»
Kein Fondue für den 150-Kilo-Brocken
Aber es ist immerhin eine gute Ausrede, auch im Sommer ein schönes Schweizer Käsefondue zu probieren, oder? Crouser lacht laut. «Die grösste Herausforderung ist für mich schon, zu Kalorien zu kommen. Aber es müssen auch gute Kalorien sein», erklärt er im Gespräch mit Blick. «Mit 5000 Fondue-Kalorien im Bauch trainiere ich wahrscheinlich nicht mehr so gut.»
Kein Jamaikanerinnen-Duell bei Weltklasse Zürich: Shelly-Ann Fraser-Pryce (34) tritt am Donnerstag nicht beim Diamond-League-Final im Letzigrund an und lässt das Olympia-Revanche-Duell mit Elaine Thompson-Herah platzen. Die Silbermedaillengewinnerin über 100 m von Tokio verzichtet damit auch auf die Chance, ihre ultraschnellen 10,60 Sekunden von Lausanne Ende August, die drittschnellste Zeit der Geschichte, noch einmal zu verbessern. Eine Begründung liefert Fraser-Pryce für ihre Absage nicht. (eg)
Kein Jamaikanerinnen-Duell bei Weltklasse Zürich: Shelly-Ann Fraser-Pryce (34) tritt am Donnerstag nicht beim Diamond-League-Final im Letzigrund an und lässt das Olympia-Revanche-Duell mit Elaine Thompson-Herah platzen. Die Silbermedaillengewinnerin über 100 m von Tokio verzichtet damit auch auf die Chance, ihre ultraschnellen 10,60 Sekunden von Lausanne Ende August, die drittschnellste Zeit der Geschichte, noch einmal zu verbessern. Eine Begründung liefert Fraser-Pryce für ihre Absage nicht. (eg)
Darum kommen eher die Klassiker auf den Tisch: Fleisch, Gemüse, Reis. «Das Essen in der Schweiz ist ausgezeichnet. Sehr gesund, man weiss woher Fleisch und Gemüse kommen. Das ist auf Reisen nicht selbstverständlich.» Zuletzt schlug der Mann von der US-Westküste sein Camp für ein paar Tage in Bellinzona auf. «Da waren wir einen Abend in einem Grotto, das war fantastisch. All die lokalen Fleischspezialitäten, der Käse, der Wein. Das habe ich sehr genossen. Und gemerkt, wie stolz die Menschen hier auf ihre Esskultur sind.»
Crousers Opa guckte immer auf dem iPad
Eine andere Schweizer Spezialität hat Crouser schon lange auf dem Radar: Kugelstoss-Legende Werner Günthör. «Günthör hat mich inspiriert, vor allem am Anfang meiner Karriere», sagt er. Weil der Ostschweizer wie Crouser ein grosser, explosiver Athlet war, schaute sich der Amerikaner viel ihm ab. «Ich habe seine Trainings sehr genau studiert, auf Youtube viele Videos von seinen Einheiten und von seinen Würfen angeschaut. Bis ich 17 war, habe ich mich sehr stark an seiner Technik orientiert.»
Die wichtigste Bezugsperson aber war sein Grossvater. Der starb kurz vor den Spielen in Tokio, Crouser gedachte ihm mit einer rührenden Grussbotschaft, die um die Welt ging. «Er war mein grösster Fan. Meine ersten Wurfversuche habe ich in seinem Garten gemacht und bis am Ende habe ich ihm Videos von meinen Würfen geschickt», erzählt er und strahlt. «Er hat die dann auf dem iPad geschaut, immer und immer wieder. Weil er so ungeschickt mit dem Gerät war, hat er sie dauernd gelöscht, dann musste sie ihm wieder jemand darauf laden. Er war mein grosser Mentor.»
Grossvater Crouser kann in Zürich nicht mehr dabei sein. Vielleicht aber läuft er ja Günthör über den Weg. «Wir sind uns noch nie persönlich begegnet», sagt er. «Einmal war er bei einem Meeting in Bellinzona an einer Ehrung, da stand ich aber gerade auf der anderen Seite des Platzes im Einsatz. Ich würde ihn gerne einmal treffen.»