Anfang der Woche verstirbt Tori Bowie überraschend im Alter von nur 32 Jahren. Die ehemalige Sprinterin wurde leblos in ihrem Haus in Florida gefunden, nachdem bei der Polizei ein Anruf eingegangen war. Die Todesursache ist derzeit noch unklar. In der Leichtathletik-Welt ist die Anteilnahme gross.
«Wir sind am Boden zerstört und müssen die sehr traurige Nachricht teilen, dass Tori Bowie verstorben ist. Wir haben eine Klientin, eine liebe Freundin, eine Tochter und eine Schwester verloren. Tori war ein Champion, ein Leuchtfeuer, das so hell leuchtete! Wir sind wirklich untröstlich und unsere Gebete sind bei der Familie und den Freunden», schreibt ihr Management Icon auf Twitter.
Die Schwester von Tori, Tamarra Bowie, meldet sich mit einem emotionalen und kryptischen Statement auf Facebook zu Wort. In diesem deutet sie mentale Probleme ihrer Schwester an: «Menschen, die vorgeben, glücklich zu sein, haben mitunter die traurigsten Seelen, und Menschen, die nicht versuchen, die Welt davon zu überzeugen, dass sie glücklich sind, haben die echtesten Seelen, weil sie damit zufrieden sind, nur sie selbst zu sein und niemand anderes.»
Die Schwestern wurden von ihrer Mutter in jungen Jahren in ein Kinderheim abgegeben, später jedoch von ihrer Grossmutter adoptiert und unter ärmlichen Bedingungen grossgezogen. «Es war ein Kampf vom ersten Tag an», sagte Bowie einst in einem Videoclip. Sie habe sich ihr ganzes Leben durchkämpfen müssen, sei aber von ihrer Familie und ihrem Glauben inspiriert worden, so die Sprinterin damals.
«Es bricht mir das Herz»
Der dreifache Olympia-Medaillengewinner im Drei- und Weitsprung, William Claye (31), zeigt sich betroffen: «Es tut weh. Lang lebe der Champion, die Schwester, die Tochter, das Model und so viel mehr», schreibt er auf Twitter.
«Ich kann das nicht glauben. Ich habe gerade gehört, dass sie bei ihrer Schwester zu Hause sei, und jetzt das. Es bricht mir das Herz, das zu hören, und ich werde die Familie in meinen Gebeten begleiten», sagt der US-amerikanische Sprinter Noah Lyles (25) über den Tod seiner ehemaligen Kollegin.
WM-Titel und kompletter Medaillensatz an Olympia
Den Höhepunkt ihrer Karriere konnte Bowie 2017 feiern. An den Weltmeisterschaften in London kürte sie sich im 100 m Sprint zur schnellsten Frau der Welt und gewann auch mit der Staffel den WM-Titel.
An den olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann sie ausserdem die Goldmedaille mit der US-amerikanischen Sprintstaffel sowie Silber im 100 m und Bronze im 200 m Sprint. Damit war sie eine der erfolgreichsten Athletinnen an den Sommerspielen 2016.
«Ihr Einfluss auf den Sport war riesig»
Bowies Einfluss auf den Sport sei riesig gewesen, schreibt der US-Amerikanische Leichtathletik-Verband Usatf nach ihrem Tod auf Twitter. Man sei zutiefst traurig über ihr Ableben und werde sie schmerzlich vermissen.
Details zum Tod von Tori Bowie werden zurzeit weiter abgeklärt. Sicher ist: Die Leichtathletik-Welt wird sie nie vergessen. (bjl)