Ajla del Ponte, Hallen-Europameisterin über 60 m, bezahlt für ihr Trainings-Camp in Belek einen hohen Preis. Im Corona-Hotspot Türkei hat die 25-Jährige im April das Coronavirus eingefangen und an den Nachwirkungen wochenlang gelitten.
Anstatt die Form neu aufzubauen, fliegt Del Ponte für Diamond League Meetings gleich wieder in der Welt herum. Am vergangenen Wochenende nach Glasgow und dann nach Doha, wo sie am Freitagabend bei Top-Bedingungen wieder über 100 m antritt.
Die Tessinerin, die letztes Jahr in Monaco und Stockholm auf der Diamond League Bühne gar gewann, wird in Doha mit 11,36 Sekunden bei 1,1 m/Sek. Rückenwind Zweitletzte.
Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Price (Jam), in Glasgow auch verblasen, zeigt mit 10,84, was sie mit 34 Jahren noch kann.
Kopfschütteln wegen neuer Regel
In Doha sorgt die neue Diamond-League-Regel für Kopfschütteln. «Final 3» heisst der Stumpfsinn. In den Horizontalsprüngen (Weit und Drei) und in den Würfen erhalten die drei Besten nach fünf Versuchen einen für die Schlussrangierung allein massgebenden 6. Versuch. So schafft Diskuswerferin Valarie Allman (USA) mit 65,57 m zwar die beste Weite, wegen der «Final 3»-Regel wird sie am Schluss bloss Zweite. Es ist also theoretisch möglich, Weltrekord zu erzielen und trotzdem nicht zu gewinnen …