UFC-Legende wütet gegen Ring Girls
«Die unnötigsten Menschen im Sport»

MMA-Legende Khabib Nurmagomedov veranstaltet nun selbst Fights. Er sorgt dafür, dass die «unnötigen» Nummerngirls abgeschafft werden.
Publiziert: 27.08.2021 um 19:54 Uhr
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Sterben sie bald aus? Nummerngirl bei einem Boxkampf in Paris.
Foto: Icon Sport via Getty Images

Jahrzehntelang gehörten sie einfach dazu. Im Motorsport, im Kampfsport, wo immer Profisport war, waren sie nicht weit: leicht bekleidete Frauen. Als Grid Girls, als Nummerngirls, als Deko, als Hingucker für die – vorwiegend männlichen – Zuschauer.

Mittlerweile ist an vielen Orten fertig geguckt. In der Formel 1 und beim Töff sind die Grid Girls bereits Geschichte. Und nun scheint es den halbnackten Girls auch im Kampfsport an den Kragen zu gehen. Der Berner «Boxing Day» zum Beispiel verzichtete vor zwei Jahren erstmals auf Nummerngirls.

Nurmagomedov fragt: «Was ist ihre Funktion?»

Nun tut sich auch in den Mixed Martial Arts etwas. UFC-Legende Khabib Nurmagomedov (32), der einst Bad Boy Connor McGregor (33) vermöbelte, hat kürzlich die «Eagle Fighting Championship» gekauft.

Eine seiner ersten Amtshandlungen: Die Nummerngirls abschaffen! «Was ist ihre Funktion?», fragte Nurmagomedov in Moskau an einer Pressekonferenz. Er wolle niemanden verletzen, aber heutzutage gebe es andere Möglichkeiten, den Zuschauern mitzuteilen, welche Runde als nächstes ansteht. «Man sieht ja auf dem Bildschirm, welche Runde es ist. Sie sind die unnötigsten Menschen im Sport. Was bringen sie? Tragen sie etwas zur Entwicklung des Sports bei? Merken die Zuschauer dank ihnen, dass jetzt die zweite Runde angefangen hat? Was machen die da? Bitte erkläre mir das jemand.»

«Niemand schaut auf das Schild»

Ihm habe die Augen geöffnet, als er mit seinem Vater zu einem Kampf gegangen sei, so der gläubige Muslim. «Ich sitze neben ihm und diese Frauen staksen vorbei und zeigen auf dem Schild an, dass gleich die zweite Runde folgt. Aber niemand schaut auf das Schild.»

Er verstehe, dass die Nummerngirls eine gewisse Tradition haben, eine Geschichte. «Aber die Geschichte kennt viele Fehler. Wir studieren Geschichte, um Fehler aus der Vergangenheit in der Zukunft nicht mehr zu machen. Meine persönliche Meinung ist: Sie sind völlig nutzlos.»

Ob seinem Beispiel bald weitere Promoter folgen? Nurmagomedov ist dafür – und hofft mindestens auf ein teilweises Umdenken. «Wenn ihr das wollt, könnt ihr das machen», sagt er. «Aber zwingt es mir nicht auf. Machts irgendwo im Hintergrund. Meiner Meinung nach sollte es dafür spezielle Orte geben.» (eg)

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