Nach Lisas Schicksalsjahr
Handball-Schwestern Frey winkt historisches WM-Ticket

Nach einem turbulenten Jahr will Lisa Frey (26) erstmals mit der Handball-Nati die WM-Quali schaffen. Sie würde damit auch die Karriere ihrer älteren Schwestern Noëlle (29) einige Monate verlängern.
Publiziert: 15.04.2021 um 18:00 Uhr
|
Aktualisiert: 20.04.2021 um 21:47 Uhr
1/7
Nati-Handballerin Lisa Frey hat ein schwieriges Jahr hinter sich.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Christian Müller

Verletzungen passen nie in den Fahrplan einer Sportlerin, aber bei Lisa Frey schlug das Schicksal zum ungünstigsten Zeitpunkt zu: Ende Februar 2020 riss sich die Nati-Handballerin bei ihrem damaligen Klub in Dänemark das Kreuzband. Also genau zu jener Zeit, als sich die erste Corona-Welle über Europa ausbreitete.

Als die Diagnose mittels MRI-Untersuchung endlich feststand, war der Lockdown bereits da, womit kein Spital die Aargauerin mehr operieren konnte. Zweieinhalb Monate lang musste Frey in Dänemark auf einen Termin warten. «Weil auch die Fitnesscenter geschlossen waren, musste ich dabei zuschauen, wie meine Beinmuskulatur weniger und weniger wurde», erinnert sich die 26-Jährige. Zu allem Übel musste sie sich wegen ihres auslaufenden Vertrags auch noch verletzt nach einem neuen Klub umschauen.

Das Glück fand sie in Person von Nati-Trainer Martin Albertsen dann aber wieder. Der Däne liess in seiner Heimat einige Beziehungen spielen und verschaffte Frey so einen der ersten OP-Termine nach Ende des Lockdowns. «Schon da war die WM-Qualifikation im Frühling 2021 mein grosses Comeback-Ziel», sagt Frey. Vor zwei Monaten spielte sie tatsächlich erstmals für ihren neuen Klub Göppingen in der Bundesliga und wenig später auch wieder für die Nati.

Den Rücktritt der Schwester hinauszögern

Die Länderspiel-Termine rückten noch mehr in ihren Fokus, als klar wurde, dass es die letzten ihrer älteren Schwester Noëlle (29) sein werden. Die Abwehrchefin und 75-fache Nationalspielerin beendet mit den Playoff-Spielen am Freitag und Dienstag ihre Karriere. Sollte aber tatsächlich der Coup gegen die favorisierten Tschechinnen gelingen, würde Noëlle Frey ihren Rücktritt überdenken: «Ich habe dem Handball jahrelang mein Privat- und Berufsleben untergeordnet. Da könnte ich nicht einfach so meine erste WM sausen lassen.»

So oder so darf sie zum Abschied nochmals mit ihrer jüngeren Schwester Lisa auflaufen. Das bedeutet Noëlle viel: «Es war immer speziell, mit Lisa zusammenzuspielen. Insbesondere, weil ich als Kreisläuferin auf ihre Anspiele aus dem Rückraum angewiesen bin.» Die Frey-Schwestern sind sich einig, dass gegen Tschechien die erste WM-Teilnahme einer Frauen-Nati nicht unmöglich ist: «Von allen potenziellen Gegnerinnen waren sie unsere Wunschkandidatinnen für die Playoffs.»

WM-Playoffs

Freitag, 16.4. Tschechien – Schweiz (20.10 Uhr)

Dienstag, 20.4. Schweiz – Tschechien (20.15 Uhr, SRF zwei)

Freitag, 16.4. Tschechien – Schweiz (20.10 Uhr)

Dienstag, 20.4. Schweiz – Tschechien (20.15 Uhr, SRF zwei)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?