Am klarsten drückt sich Goalie Nikola Portner (31) nach dem 17:17 gegen Tschechien aus. «Natürlich wäre viel mehr drin gelegen. Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben eine riesige Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen, mit dieser Verteidigungsleistung.»
Portner erklärt seinen Frust bei SRF: «Das war wahrscheinlich das beste Länderspiel meiner Nati-Karriere, was die Verteidigung angeht. Aber mit 17 geschossenen Toren kann man nichts machen.» Der Bundesliga-Keeper (Magdeburg) hält zusätzlich zur starken Abwehr sensationell für die Nati, vor allem in der Anfangsphase, als er zeitweise 75 Prozent der Schüsse pariert.
Tatsächlich: So wenige Tore fallen selten in Handballspielen. 8:7 für die Schweiz steht es zur Pause. Nie gerät die Nati bis dann in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel ist es ein Hin und Her. In den letzten 40 Sekunden hat die Nati beim Stand von 17:17 im Ballbesitz die Chance auf den Sieg, lässt diese jedoch verstreichen. Vorne sticht einer ganz klar hinaus: Lenny Rubin (28). Der Rückraum-Spieler, der in Stuttgart unter Vertrag steht, erzielt acht Tore. Samuel Zehnder, Felix Aellen und Mehdi Ben Romdhani kommen als Nächstbeste nur auf je zwei.
Chance verpasst, aber ...
So endet das erste WM-Spiel von Handball-Legende Andy Schmid als Nati-Trainer unentschieden. Vor vier Jahren in Ägypten war er beim Startsieg gegen Österreich noch mit seiner Rückennummer 2 als Spieler dabei. Ob es sich wie ein gewonnener oder verlorener Punkt anfühle? «Das kann ich nicht sagen. Es war eine Abwehrschlacht auf beiden Seiten, ein Abnützungskampf. Kein schönes Handballspiel.»
Einen der drei Gruppengegner muss die Nati hinter sich lassen, um die WM-Hauptrunde zu erreichen. Gut möglich, dass dies Tschechien sein wird. Die Chance, diesen Gegner vorentscheidend zu distanzieren, ist nun verpasst – aber vor den Spielen gegen Favorit Deutschland (Freitag, 20.30 Uhr) und Polen (Sonntag, 15.30 Uhr) ist dank des Punktgewinns zum Start eben auch noch alles offen.
Das Spiel im Ticker zum Nachlesen:
Portners klare Worte: «Bin sehr enttäuscht»
Nati-Trainer Andy Schmid wusste nach dem 17:17 nicht, ob es ein verlorener oder gewonnener Punkt gegen Tschechien sei. Hier hat Goalie Portner, der sensationell hielt, eine glasklare Meinung: «Natürlich wäre viel mehr dringelegen. Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben eine riesige Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen, mit dieser Verteidigung. Das war wahrscheinlich das beste Länderspiel meiner Nati-Karriere, was die Verteidigung angeht. Aber mit 17 geschossenen Toren kann man nichts machen.»
Nati-Trainer Andy Schmid nimmt zum WM-Remis Stellung
Schmid bei SRF, ob es sich nach einem gewonnenen Punkt anfühle, oder nach einem verlorenen? Die Handball-Legende: «Das kann ich nicht sagen. Es war eine Abwehrschlacht auf beiden Seiten, ein Abnützungskampf. Kein schönes Handballspiel.» Und weiter: «Andererseits haben wir fantastisch gekämpft. Vorne haben wir uns zu fest auf Lenny Rubin verlassen. Und zum Ende vergeben wir schon den einen oder anderen Ball zu viel. Aber am Ende ist es ein verdienter Punkt. Wichtig zu sehen: Wir haben gegen solche Gegner Siegeschancen.» Vor der Partie gab es keinen echten Favoriten.
Die weiteren Nati-Partien in der WM-Vorrunde: am Freitagabend gegen Deutschland (20.30 Uhr) und Sonntag gegen Polen (15.30 Uhr). Einen der vier Gruppengegner muss die Schweiz hinter sich lassen, um die Hauptrunde zu erreichen.
Die Nati spielt zum WM-Start unentschieden
Aufgrund des komischen Schlusses hier in dieser Partie gibts danach noch Redebedarf: Warum hat die Schweiz den letzten Wurf nicht mehr bekommen? Auch Nati-Trainer Andy Schmid diskutiert. Seine erste WM-Partie als Nati-Trainer geht damit nicht mit einem Sieg, sondern dem Remis zu Ende. Besonders in der ersten Halbzeit sah es trotz harmloser Offensive sehr gut aus für die Schweiz, man lag fast immer mit mehreren Toren vorne.
ENDE – 17:17
Gemischte Gefühle in Herning. Die letzten 18 Sekunden nach dem Timeout können die Schweizer beim Angriff nicht mehr nutzen. So endet das Startspiel der beiden ebenbürtigen Teams unentschieden.
60. Minute, 17:17
Luft anhalten! 18 Sekunden vor Ende, bei Angriff Schweiz, nimmt Andy Schmid das Timeout. «Kein scheiss Pass am Kreis! Wir machen unser Spiel, aber geben ihnen den Ball nicht mehr.» Das der Plan für den letzten Angriff.
60. Minute, 17:17
Eine Minute vor Schluss stellt sich Röthlisberger dem Tschechen in den Weg. Aber es gibt kein Stürmerfoul. Doch Portner hält erneut! So hat die Nati in den letzten 40 Sekunden die Siegeschance!
59. Minute, 17:17
Nein! Samuel Zehnder scheitert vom Flügel am Goalie. Das wäre die Führung kurz vor Schluss gewesen.
58. Minuten, 17:17
Enorm wichtig: Portner zeigt erneut eine Parade, hält die Nati im Spiel.
57. Minute, 17:17
Jaaa! Wer denn sonst? Lenny Rubin trifft aus dem Rückraum. Sein achtes Tor! Vor 15 Minuten gab es sein siebtes. Die Schweiz kämpft.
57. Minute, 16:17
Seit über fünf Minuten hat die Schweiz nicht mehr getroffen. Die Tschechen hingegen sind erfolgreich. Und die Nati kurz vor Schluss wieder hinten. Das wird ganz eng. Kämpfen, Nati!