Am Mittwochmorgen vermeldet der Schweizer Handballverband, dass Andy Schmid neuer Nati-Trainer wird. Die Meldung per se ist keine Überraschung, der Zeitpunkt schon.
Denn Schmid wird voraussichtlich erst nächstes Jahr seine grosse Spielerkarriere beenden. Die EM 2024 in Deutschland, für die die Schweiz so gut wie qualifiziert ist, soll ein letztes Highlight in der Laufbahn des Schweizer Ausnahme-Handballers werden. Danach übernimmt der Luzerner ohne jegliche Trainererfahrung gleich das Nationalteam.
Schmid hat immer betont, nach dem Rücktritt am liebsten sofort ins Trainerbusiness zu wechseln, so lange er noch tief in der Materie drinsteckt. Früher tendierte er noch zu einem Klub als erste Station. Nun wird es also doch die Nati. «Es ist eine grosse Ehre, Coach von meinem Heimatland zu werden», wird Schmid in der Medienmitteilung des Schweizerischen Handball-Verbandes zitiert. «Wie als Spieler werde ich mir auch als Trainer die höchsten Ziele setzen. Und um diese Ziele zu erreichen, werde ich mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe agieren, als ob ich immer noch Spieler wäre.»
Schmid, der letztes Jahr mit seiner Familie aus Deutschland zurück in die Zentralschweiz gezogen ist, erhält vom Verband einen Vertrag bis und mit Heim-EM 2028 und damit jene Planungssicherheit, die ihm ein Klub nicht garantieren könnte. Schon gar nicht im Haifischbecken Bundesliga, wo der eine oder andere Verein sicher Interesse am Trainer Andy Schmid gehabt hätte.
Was passiert mit Suter?
Mit Beginn der Ära-Schmid endet in der Nati die achtjährige Amtszeit des aktuellen Trainers Michael Suter. Unter dem 48-Jährigen hat sich die Schweiz aus der internationalen Bedeutungslosigkeit zu einem Nationalteam im europäischen Mittelfeld entwickelt, mit der Quali für die Euro 2020 als Highlight. Ob Suter ab 2024 innerhalb des Verbands eine neue Aufgabe bekommt oder zu einem Klub wechselt, ist noch nicht bekannt. Es wird interessant zu verfolgen sein, wie er das letzte Vertragsjahr als «Lame Duck» – inklusive Nachfolger aus den eigenen Reihen – bewältigen wird.