Kommentar zum neuen Nati-Trainer Andy Schmid
Im Normalfall würde man den Kopf schütteln

Andy Schmid übernimmt als ersten Coaching-Job gleich die Handball-Nationalmannschaft. Die Verlockungen sind zu gross, um dieses Risiko nicht einzugehen, meint Handball-Reporter Christian Müller.
Publiziert: 22.02.2023 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2023 um 10:41 Uhr
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Neuer Nati-Trainer: Andy Schmid.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian MüllerRedaktor Sport

Einen etablierten Trainer wie Michael Suter absetzen und dafür einen Frischling wie Andy Schmid mit einem Vier-Jahres-Vertrag installieren – im Normalfall kann man darüber nur den Kopf schütteln. Aber Schmid und der Posten des Schweizer Nationaltrainers sind kein Normalfall.

Der Luzerner ist jene Ausnahmefigur, an der sich eine ganze Sportart orientiert. So wie Dario Cologna im Langlauf oder Roger Federer im Tennis. Es war deshalb absehbar, dass Suters Stuhl ins Wanken gerät, sobald die Verbands-Bosse eine Chance auf Andy Schmid als Nati-Trainer wittern.

Damit geht der SHV ein gewisses Risiko ein. Niemand weiss, wie viel Anlaufzeit Schmid benötigt. Die Liste der Trainerbeispiele, die ihren Zenit erst bei späteren Stationen abgerufen haben, ist endlos.

Schlussendlich sind die Aussichten mit Schmid aber zu verlockend, um das Risiko nicht einzugehen: Denn niemand bringt in der Schweiz so viel Handballwissen mit wie er, niemand geniesst in der jetzigen Spielergeneration menschlich und fachlich ein so hohes Ansehen. Zudem ist Schmid demütig genug, um zu wissen, dass ein grosser Spieler nicht automatisch ein grosser Trainer ist. Und: Er ist das ideale Zugpferd für die Vermarktung der Heim-EM 2028. Schmid wird auch in fünf Jahren noch das Gesicht des Schweizer Handballs sein.


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