Es scheint, als habe Spanien ein Abonnement für den EM-Final gelöst. Bereits zum vierten Mal in Folge stehen die Iberer im Endspiel – die letzten zwei haben sie gewonnen. Diesmal wartet mit Schweden ein Gegner, den sie in der Vorrunde mit 32:28 bezwingen konnten. Knapper ist es im Final. Bis zur letzten Sekunde ist jeglicher Ausgang denkbar.
Mit Ablauf der 60 Minuten wird Schweden ein Sieben-Meter-Wurf zugesprochen – beim Stand von 26:26! Das Final-Drama erreicht seinen Höhepunkt. Eine Frage bleibt noch: Behält Niclas Ekberg (33) mit dem EM-Titel vor Augen die Nerven? Aber sowas von. Der Ball fliegt ins Netz und die Schweden liegen sich in den Armen. Die Skandinavier haben sich gegen die routinierteren Spaniern, bei denen elf Spielern das dreissigste Altersjahr bereits überschritten haben, durchgesetzt.
Damit ist auch klar, dass kein Spieler aus der Schweizer Handballliga den EM-Pokal in die Höhe stemmen wird. Joan Canellas (35), der Spanier, der bei den Kadetten Schaffhausen unter Vertrag steht, trottet mit hängendem Kopf vom Feld. Den Schweden wirds egal sein. Sie sichern sich den fünften Europameistertitel und bauen damit ihren Status als Rekordsieger aus.
Packende Partie um Bronzemedaille
Ein Krimi ereignet sich auch im Duell um Platz drei. Dänemark gegen Frankreich oder Weltmeister gegen Olympiasieger. Das Spiel bleibt über die komplette Spielzeit hinweg äusserst umkämpft. Absetzten kann sich keine der beiden Mannschaft – Verlängerung.
Dort machen die Dänen die Schotten dicht. Kassieren in zehn Minuten nur deren drei Gegentreffer. Torhüter Niklas Landin (33) lässt die Offensiv-Reihen des Gegners verzweifeln. Vorne fügt Jacob Holm (26) seinem Tor-Konto, das am Ende die stolze Zahl von zehn Treffern aufweist, zwei weitere Treffer hinzu und schnappt sich den Titel als Topskorer der Partie. Dänemark setzt sich letztlich mit 35:32 durch und sichert sich die Bronzemedaille an der Handball-EM.