Für das Bronzespiel der Beachhandball-EM gegen Spanien haben sich die norwegischen Spielerinnen gegen die vorgeschriebenen Bikinis entschieden und trugen stattdessen Shorts. Dies sorgte bei der Disziplinarkommission der Europäischen Handball-Föderation (EHF) für Unmut. Sie beschreibt gemäss «sportnews.bz» die Kleiderwahl als «ein Fall von unangemessener Bekleidung».
Nun ist die Strafe bekannt. Dem norwegischen Verband wurde eine Strafe von 1500 Euro aufgebrummt. Kare Geir Lio, Präsident des norwegischen Handballverbands, hatte bereits vor Verkündigung des Strafmasses gegenüber der Nachrichtenagentur AFP verlauten lassen, dass sie «jede Geldstrafe zahlen würden».
Spontan oder geplant?
Die Nationalspielerin Katinka Haltvik (30) sprach gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK von einer «spontanen Aktion». Jedoch wurde die EHF bereits im Vorfeld der EM um Erlaubnis gebeten, in kurzen Hosen spielen zu dürfen. Der Dachverband lehnte dies jedoch ab und wies auf eine allfällige Geldstrafe bei einem Regelverstoss hin. Die Bikinihosen dürfen nämlich nach Reglement eine Seitenbreite von «maximal zehn Zentimeter» aufweisen, während die Shorts bei den Männern «mindestens zehn Zentimeter über dem Knie enden» müssen.
Druck auf EHF
Der Bikini-Zwang ist nicht nur den Skandinavierinnen ein Dorn im Auge. Viele Spielerinnen empfinden das Tragen der Bikinis als unpraktisch und sogar erniedrigend. Die EHF liess verkünden, dass sie bestrebt sei, den Anliegen der Landesverbände nachzugehen. Eine Änderung der Regeln würde aber nur auf Ebene der internationalen Handball-Föderation (IHF) erfolgen. Bleibt also abzuwarten, ob eine solche Aktion tatsächlich eine Regeländerung provoziert oder weiterhin gebüsst wird. (SID/che)