Darum gehts
- Golfer Ryan Peake gewinnt New Zealand Open nach Gefängnisaufenthalt
- Ehemaliger Rocker kämpfte sich zurück in den Profigolf
- Peake sichert sich Prämie von über 170'000 Schweizer Franken
Am Wochenende gewann der Golfer Ryan Peake (31) die 104. Ausgabe des traditionsreichen New Zealand Open – und sichert sich damit nicht nur eine Prämie von über 170’000 Schweizer Franken, sondern auch gleich mehrere Einladungen an internationale Turniere. Besonders daran: Peake kommt von weit, von ganz weit unten.
Doch von vorne: Bis er 21 Jahre alt ist, zählt der Australier zu den vielversprechendsten Talenten seiner Heimat, duelliert sich zum Beispiel immer wieder mit dem heutigen Major-Sieger Cameron Smith (31). Doch dann rutscht er ab, wird Teil der Rebels, einer der grössten und berüchtigtsten Rockergruppe Australiens – und landet hinter Gittern. Wegen Körperverletzung wird er zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Während er einsitzt, meldet sich Trainer Richie Smith bei ihm und ermutigt ihn, wieder mit Golfen anzufangen. Nach seiner Entlassung spannen die beiden zusammen und nehmen an vielen kleinen Turnieren teil – und kämpfen sich bis nach oben zum Profigolf.
Visa-Chaos bei Einreise nach Neuseeland
Dort steht Peake nun. Am letzten Wochenende gewinnt er das grösste Turnier seiner Karriere – trotz höchst unglücklicher Turniervorbereitung. Als Vorbestrafter braucht er vielerorts ein Visum, so auch für die Reise an die New Zealand Open. Gerade mal zwei Tage vor Turnierstart erhält er das Visum. Peake fliegt auf die neuseeländische Südinsel und trainiert kurzfristig noch auf dem ihm unbekannten Platz.
«Ich wusste immer, dass ich es schaffen kann. Die Frage war nur, wann ich es tun würde», sagt Peake im Nachgang. «Ich habe mein Leben verändert. Meine Geschichte ist, was sie ist – aber ich wollte einfach nur Golf spielen.»