Auf einen Blick
- Jeffrey Guan erblindet nach Golfunfall auf linkem Auge
- Er bleibt kämpferisch und will seinen Profitraum nicht aufgeben
- Er gilt als aufstrebendes Talent und debütierte schon auf der PGA-Tour
Der Australier Jeffrey Guan (20) galt als vielversprechendes Talent in der Golfwelt, nach einem gleichermassen tragischen wie verrückten Unfall ist er auf seinem linken Auge erblindet. Den Traum der Profikarriere will er deshalb aber nicht aufgeben.
Das Unglück nahm im September bei einem Pro-Am-Turnier (wo Profis der Tour und Amateure gemeinsam spielen) seinen Lauf – nur eine Woche nach Guans Debüt auf der PGA-Tour. Als er sich drehte, um einen Schläger in der Tasche zu versorgen, traf ihn ein fliegender Golfball am Auge. Die Folgen waren verheerend. Nach einer ersten Operation – er zog sich mehrere Brüche zu – verbrachte er zwei Wochen auf der Intensivstation, bevor er nach einem Transfer nach Sydney ein zweites Mal operiert wurde.
Nun hat Guan auf Instagram die Diagnose öffentlich gemacht, dass er auf seinem linken Auge mit grosser Wahrscheinlichkeit nie wieder sehen werde. Dabei gibt er Einblick, wie er den verrückten Unfall erlebte. «Sofort hörte ich ein Klingeln, Schmerzen stiegen zu Kopf, ich ging zu Boden, und alle Stimmen um mich waren gedämpft. Das nächste, woran ich mich erinnere, war die Ambulanz.»
«In Zukunft jedes Hindernis überwinden»
Er habe in der vergangenen Woche nur wenige gute Nachrichten erhalten und sei auch in ein Loch gefallen. Mittlerweile kündigt er aber voller Kampfgeist an: «Ich werde zurückkommen.» Er habe schon als Kind «viel Ausdauer und Beharrlichkeit» gehabt. Er werde weiterhin hart arbeiten, um seinen Traum von der Profikarriere als Golfer zu verwirklichen – Sehkraft auf dem linken Auge hin oder her. «Diese vier Wochen haben mich mental stärker gemacht, und ich werde bereit sein, jedes Hindernis in der Zukunft zu überwinden.»
Vor seinem Unfall konnte Guan an der Procore Championship in Kalifornien sein Debüt auf der PGA-Tour feiern. Zudem unterschrieb er einen Vertrag mit derselben Managementagentur, die auch renommierte Golfgrössen wie die Major-Gewinner Jon Rahm (29) oder Phil Mickelson (54) vertritt. Jetzt beginnt für das Talent der beschwerliche Weg zurück. Wie Guan schreibt, gehen die Ärzte davon aus, dass er sich bis zu einem Jahr von seinen Verletzungen erholen muss.