Er gewann 2007 die US Open und 2009 das Masters in Augusta. Er ist einer der grössten Golfer, die Lateinamerika je hervorgebracht hat. Doch der Argentinier Angel Cabrera (51), genannt «El Pato» (die Ente), ist heute nirgends mehr aufzufinden.
Noch im letzten November hätte er beim Masters als Champion von 2009 – damals schlug er unter anderem Tiger Woods und Phil Mickelson – und Vizemeister von 2013 spielen können. Aber der Argentinier erholte sich nach einer Verletzung am Handgelenk und am Ellbogen von einer Operation. Zudem stand ihm der Kopf nach allem anderen als Golf.
Anklage wegen Gewalt gegen Ex-Frauen
Denn: Die argentinische Justiz klagte ihn an, weil er vier Frauen, die einmal entweder seine Ehefrau oder seine Partnerinnen waren, überfallen, geschlagen und bedroht haben soll!
Zurzeit soll er sich offenbar in den Vereinigten Staaten verstecken. Wie lange noch? Langsam aber sicher scheint seine Zeit abzulaufen. Cabrera hat ein Touristenvisum, das ihm den Aufenthalt in den USA erlaubt. Dieses aber wird in wenigen Tagen ablaufen. Sollten die Behörden ihn dann finden, wird er verhaftet und nach Argentinien ausgeliefert, wo er dann angeklagt werden soll. Interpol hat seinen Namen bereits mit «Code Red» markiert. Heisst: Er wird mit einem internationalem Haftbefehl gesucht.
«Werde einen Privatjet mieten und dich töten»
Dem Golfer scheint dies egal zu sein. «Ich werde einen Privatjet mieten und dich töten. Die Richter interessieren mich nicht», soll er vor Wochen seiner Ex-Frau Silva Rivadero gedroht haben.
Cabrera und Gewalt – die Geschichte geht weit zurück: Im Jahr 2007, als er sein erstes Major-Turnier gewann, wurde er für ein paar Stunden festgenommen. Der Vorwurf damals: Er habe den Kommissar von San Agustin, eine Stadt in der Provinz Cordoba und die Geburtsstätte des Golfsports in Argentinien, verletzt.
Immer wieder Gewalt gegen Frauen
Seine Ex-Frau Rivadero erstattete derweil selber zwei Anzeigen: eine wegen leichter Körperverletzung und Bedrohung im Jahr 2017 und eine weitere wegen leichter Körperverletzung und Diebstahl im Jahr 2018.
Eine weitere Ex-Partnerin Cabreras, Cecilia Torres, berichtete 2016, dass der Golfer sie mit den Fäusten schlug, sie bedrohte und versuchte, sie zu überfahren!
Eine dritte Frau, Micaela Escudero, sei von Cabrera «geschlagen und bedroht» worden. Und Cecilia Torres Mana, eine weitere Ex-Geliebte, veröffentlichte sogar Videos, in denen Cabrera sie beleidigt und Fotos von Verletzungen, die ihr angeblich vom Golfer zugefügt wurden.
«Er lacht nur über die Richter»
Wie reagiert Cabrera auf die Vorwürfe? «Er lacht nur über die Richter und den internationalen Haftbefehl», sagt Rivaderos Anwalt, Carlos Nayi, gegenüber der Zeitung «Clarin». Laut dem Anwalt ist Cabrera «ein gewalttätiger Mensch und läuft Gefahr, jede Barbarei zu begehen».
Cabreras gewalttätige Natur war in der Welt des argentinischen Golfsports schon immer ein offenes Geheimnis, welches aber immer durch seine Erfolge als Sportler überstrahlt wurde. Sein letzter internationaler Sieg war die «Vater-Sohn-Challenge», die er 2017 in den USA mit seinem Sohn Angel Jr. gewann.