Zwei Frauen neu im Zentralvorstand
Präsident Blanc für dritte und letzte Amtszeit gewählt

Dominique Blanc (72) bleibt zwei weitere Jahre Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV). Der Waadtländer wird an der Delegiertenversammlung in Bern per Akklamation wiedergewählt.
Publiziert: 03.06.2023 um 17:51 Uhr
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Dominique Blanc bleibt Präsident des SFV.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Seit 2019 steht der ehemalige Schiedsrichter und Präsident der Amateurliga dem SFV vor, nun beginnt seine dritte und letzte Amtszeit. Denn die Delegierten stimmten auch einer Strukturreform zu. In Zukunft dürfen Mitglieder des Zentralvorstandes maximal zwölf Jahre im Amt sein und müssen dieses im Alter von 70 Jahren abgeben.

Die Delegiertenversammlung stimmte auch dem Antrag zu, dass der Zentralvorstand von sieben auf neun Personen aufgestockt wird. Die zwei zusätzlichen Plätze sollen mit Frauen besetzt werden, womit der Forderung, Frauen auch auf der Funktionärsebene mehr zu fördern, Rechnung getragen wird. Alle 98 Anwesenden der 101 Delegierten stimmten dem für den SFV schon fast revolutionären Antrag zu.

«Historischer Schritt im Schweizer Fussball»

2020 hatte der SFV eine Direktion Frauenfussball geschaffen, womit erstmals in seiner Geschichte eine Frau in die Geschäftsleitung einberufen wurde. In dieser Funktion löste zu Beginn dieses Jahres Marion Daube Tatjana Haenni ab, die neu Sportdirektorin der amerikanischen Frauenliga ist.

«Zwei Frauen im Zentralvorstand – das ist ein weiterer historischer Schritt im Schweizer Fussball», sagte Blanc, dem die Förderung des Frauenfussballs am Herzen liegt. «Frauen sollen zukünftig eine tragende Rolle im Schweizer Fussball einnehmen.» Die in einem Auswahlverfahren neu gewählten Personen werden ab dem 1. Juli 2024 im Zentralvorstand Einsitz nehmen.

Neues Hauptquartier für die Nati

Blanc zeigte sich in seiner Rede vor den Delegierten aus den drei Abteilungen SFL, Erste Liga und Amateurliga zufrieden mit der Entwicklung des Verbandes. «Wir blicken auf erfolgreiche Jahre mit unseren Nationalteams zurück und haben die Frauen-Europameisterschaft 2025 in die Schweiz geholt.» Die Zahl der lizenzierten Frauen und Mädchen stieg im letzten Jahr von 30’000 auf 34’000. Insgesamt weist der SFV über 300’000 Mitglieder auf.

Eine Vision Blancs für seine dritte und letzte Amtszeit ist der Bau eines «Home of Swiss Football». Eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie läuft noch, im Herbst soll über den Standort entschieden werden. Partner zur Finanzierung des Projekts werden noch gesucht. Ein solches Zentrum, nach dem Vorbild von Coverciano (Italien) oder Clairefontaine (Frankreich), soll zur Heimat des SFV und seiner Nationalteams werden, Bürogebäude, medizinische Betreuung und Hotels inklusive.

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